Zusammenfassung Zwei veredelte Landschweinsauen standen bei reichlicher Eiweißernährung während der ganzen Gravidität im Stoffwechselversuch. Die während der gesamten Gravidität retinierte N‐Menge überstieg die mit der Geburt abgegebenen N‐Mengen um 976 g N (Versuch Sie. I) bzw. um 1538 g N (Versuch Rap. II). Von diesen N‐Mengen sind im entleerten Uterus mit Adnexen nach Schlachtversuchen von Mitchell ca. 60 bis 65 g N enthalten, im Gesäuge nach früheren Analysen von Lenkeit ca. 80 bis 100 g N. Beide Tiere blieben auch nach der Geburt im Stoffwechselversuch. Das eine Tier säugte 12 Ferkel (Versuch Rap. II) und verlor in 59 Laktationstagen 1162 g Körper‐N. Das zweite Tier wurde nach dem Abferkeln nicht besäugt (Versuch Sie. I) und verlor in 35 Tagen 647 g Körper‐N. Die Versuche bestätigen frühere Vermutungen, daß der gravide Organismus des Schweines befähigt ist, bei reichlicher Eiweißernährung größere N‐Mengen über die Einlagerung in das Konzeptionsprodukt hinaus zu retinieren (“N‐Super‐Retention”), und daß nach dem Abferkeln ein großer Teil dieser N‐Mengen wieder abgegeben wird, und zwar auch dann, wenn eine Milchbildung nicht stattfindet (“negative überschuß‐Bilanz”). Darüber hinaus kann auch unzureichende Ernährung eine negative Bilanz (“Mangel‐Bilanz”) herbeiführen.
Zusammenfassung Durch weitere langfristige Stoffwechseluntersuchungen über die Beziehung der Gravidität zur Laktation werden hier die Untersuchungen an 5 Sauen über den Einfluß der Mineralstoffzufuhr während der Gravidität auf den Mineralumsatz während der Laktation mitgeteilt. Im Vordergrund liegt die Prüfung der Abhängigkeit auch der besonders beim Rind bekannten negativen Ca‐ und P‐Bilanz im Anfang der Laktation von der Ernährung während der Gravidität. Auch bei der Sau werden in der ersten Zeit der Laktation negative Ca‐ und P‐Bilanzen gefunden, die abhängig von der Ernährung und der Milchleistung sind. Weiter wird gezeigt, daß der gravide Organismus befähigt ist, bei reichlicher Ca‐P‐Zufuhr größere Ca‐P‐Mengen über die Einlagerung in das Konzeptionsprodukt hinaus zu retinieren (Superretention). Nach der Geburt folgt wie beim Stickstoff eine Ausscheidungsphase, in der diese umfangreich gespeicherten Ca‐P‐Mengen ausgeschieden werden und somit zu einer negativen Ca‐P‐Bilanz in den ersten Laktationstagen führen, die als negative Ca‐P‐ überschußbilanz bezeichnet wird, im Gegensatz zur negativen Mangelbilanz, die infolge unzureichender Ernährung eintritt. Durch niedrige Zufuhr von Mineralstoffen in der Retentionsphase (Gravidität) kann eine Speicherung von Ca und P verhindert werden; demzufolge bleibt in der folgenden Ausscheidungsphase auch eine Abgabe von Ca und P aus, und eine ausgeglichene oder gar positive Bilanz während der ersten Laktationstage ist die Folge. Auch im Mineralumsatz wird die Größe der Bilanz nicht nur durch die Ernährung und Leistung, sondern entscheidend von der jeweiligen Regulationsphase des Organismus bestimmt.
Zusammenfassung Durch zwei weitere langfristige Stoffwechselversuche über die Gravidität und Lak‐tation veredelter Landschweine werden die Untersuchungen über den Einfluß der Ernährung während der Gravidität auf den N‐Umsatz während der Laktation fort‐gesetzt. Nach geringer Ernährung während der Gravidität beschränkte sich der Ver‐lust von Körper‐N während der Laktation auf die aus dem Abbau des Uterus er‐wartetenN‐Mengen. Bei reichlicher Ernährung während der Gravidität, aber geringer während der Laktation ging die Mobilisierung von Körper‐N während der Laktation über die während der Gravidität gespeicherten N‐Mengen hinaus. Abschließend wird das gesamte in der 2. bis 4. Mitteilung dargestellte Versuchs‐material diskutiert. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Im Falle, daß von seiten der Ernährung keine Begrenzung gesetzt wird, findet offenbar unter innersekretorischer Steuerung ein zyklischer Stoffwechselablauf statt. Gegen Ende der Gravidität besteht eine ”Retentionsphase„, in der große Mengen N‐haltiger Stoffe im Organismus der Muttertiere, über den Ansatz im Konzeptions‐produkt hinaus, gespeichert werden. Nach der Geburt folgt eine ”Ausscheidungs‐phase„, in der die gespeicherten N‐Mengen wieder abgestoßen werden. Dieser Aus‐scheidungsprozeß verläuft unabhängig von der Milchbildung, da er auch bei ver‐hinderter Laktation auftrat. Negative Bilanz, die unter diesen Bedingungen auftritt, wurde als ”negative überschußbilanz„ bezeichnet, im Gegensatz zur ”negativen Mangelbilanz„, die infolge unzureichender Ernährung eintritt. Von seiten der Ernährung kann dieser Regelkreis gestört werden. Durch geringc Ernährung in der ”Retentionsphase„ kann eine Speicherung N‐haltiger Stoffe ver‐hindert werden. Demzufolge bleibt in der folgenden ”Ausscheidungsphase„ eine Ab‐gabe vonKörper‐N aus, falls die Ernährung den Bedarf für die Milchproduktion deckt. Größe und Verlauf der N‐Bilanz während der Laktation wird demnach ent‐scheidend durch die Ernährung während der Gravidität beeinflußt, und zwar in der Weise, daß reichliche Ernährung während der Gravidität stets zu negativen Bilanzen am Anfang der Laktation führt, während geringe oder gar mangelhafte Ernährung während der Gravidität ausgeglichene oder gar positive Bilanzen während der Laktation zur Folge hat, wenn die Ernährung den Bedarf für die Milchproduktion deckt. Die Größe der Bilanz wird nicht nur durch Ernährung und Leistung, sondern entscheidend von der jeweiligen Regulationsphase des Organismus bestimmt.
Zusammenfassung In 8 Versuchen an 5 veredelten Landschweinsauen wurden Energieaufnahme und Energieausscheidungen in Kot, Ham und Milch während der gesamten Laktations‐periode (35 bis 60 Tage) täglich bestimmt. Aus den verdauten Rohnährstoffen wurden NKf (Møllgaard), Stärkeeinheiten (Kellner) und Gesamtnährstoff (Leh‐mann) errechnet. Menge und Zusammensetzung des Futters war in 7 von 8 Versuchen während der gesamten Laktationsperiode konstant. Das Körpergewicht der Tiere wurde täglich bestimmt. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die Verdaulichkeit der organischen Rohnährstoffe zeigte im Verlauf der Laktationsperiode keine Veränderung. Am Anfang der Laktation waren die Körpergewichtsverluste wesentlich größer als in späteren Laktationsabschnitten, in denen Fütterung und energetische Milch‐leistung gleich groß waren. Auch bei einem Tier, das reichlich ernährt wurde und nur geringe Milchmengen produzierte, ferner bei einem Tier, bei dem die Laktation ganzlich verhindert worden war, traten bis zum 35. Tage post partum erhebliche Körpergewichtsver‐luste ein. Aus 5 Laktationsabschnitten, in denen 10 bis 20 Tage lang das Körpergewicht der Tiere konstant und die N‐Bilanz ausgeglichen war, wurde eine durchschnittliche Ausnutzung der umsetzbaren Energie für Erhaltung und Milchbildung von 80,4 % und ein durchschnittlicher Nährstoffverbrauch von 689 NKf = 291 Stärkeeinheiten pro Megakalorie Erhaltungs‐ und Milch‐Nettoenergie errechnet. Diese Werte sind identisch mit denjenigen für Erhaltung, welche von Breirem ermittelt worden sind. Es kann daher angenommen werden, daß beim Schwein, ebenso wie beim Rind, der energetische Wirkungsgrad für Mildibildung etwa dem energetischen Wir‐kungsgrad für Erhaltung gleidi ist. Als optimaler Proteinanteil des Produktionsfutters wurde ein Verhältnis von ver‐daulichem Rohprotein (in g) zu Stärkeeinheiten von 1:4,5, ein Nährstoffverhältnis (verdaulidies Rohprotein: N‐freiem Gesamtnährstoff) von 1:3,7 und ein Produk‐tionskoeffizient k (NKf aus Protein: NKf insgesamt) von 0,20 errechnet. Als optimaler Proteinanteil des Gesamtfutters einer Sau von 200 kg Körpergewicht mit 10 Saugferkeln wurde ein Verhältnis von verdaulichem Rohprotein (in g) zu Starkeeinheiten von 1:5,0 und ein Nährstoffverhältnis von 1:4,2 errechnet. Unter Heranziehung früherer Untersuchungen über den Nahrungsbedarf der Saug‐ferkel wurde abgeleitet, daß eine Sau zusätzlich zum Erhaltungsbedarf 379 Stärkeeinheiten (395 g Gesamtnährstoff) mit 85 g verdaulichem Rohprotein je Ferkel und Tag benötigt, um diejenige Milchmenge zu produzieren, die zur optimalen Entwicklung der Ferkel notwendig ist. Sauen, die über Körperreserven an Protein und Fett verfügen, kommen mit gerin‐geren Mengen von Futternährstoffen aus, da sie Körpersubstanz mobilisieren und zur Milchsynthese mitverwenden können.
Zusammenfassung Es wurden die Na‐Aufnahme und die Na‐Ausscheidungen in Kot, Harn und Milch von 4 Sauen bei konstanter Ernährung vom Ende der Gravidität bis zum Ende der Laktation (Tabelle 1) und von 3 Sauen während der gesamten Gravidität und Laktation (Tabellen 2, 3 und 4) bestimmt. ähnlich wie bei N, Ca und P wurde im Verlauf der Gravidität ein Ansteigen der Na‐Retention beobachtet, welches auf abfallende Na‐Ausscheidungen in Kot und/oder Harn zurückzuführen war. Die während der gesamten Gravidität retinierten Na‐Mengen überstiegen die mit der Geburt in Ferkeln, Nachgeburt und Fruchtwasser abgegebenen Na‐Mengen bei ausreichender Na‐Versorgung erheblich. Nach dem Abferkeln erfolgte in allen Fällen ein starkes Ansteigen der Na‐Ausscheidungen in Kot und Harn, die sich im Verlauf der Laktation wieder verminderten. Allerdings wurden dabei nicht immer die niedrigen Werte der letzten Tragetage erreicht. Die Na‐Bilanz war zu Laktationsbeginn häufig stark negativ. Trotz starken Abfalls der Na‐Ausscheidungen in Kot und Harn im Verlauf der Laktation wurde in einigen Fällen bis zum Ende der Laktation der Bilanzausgleich nicht erreicht. Die Ergebnisse werden im Vergleich zu den Ergebnissen des N‐, Ca‐ und P‐Umsatzes und im Zusammenhang mit den Körpergewichtsverlusten zu Laktationsbeginn diskutiert.
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