Sie waren so freundlich, mich auf verschiedene Unglücksfälle aufmerksam zu machen, welche, theilweise in der Capitale, während der Verabreichung des Chloroforms 1) letzthin sich zugetragen haben, und vertreten die gewiss berechtigte Ansicht, es dürfe die Discussion über diese Todesart nicht eher geschlossen werden, als bis entweder ihre Ursachen allseitig ergründet, oder aber vollwerthige Ersatzmittel für das Chloroform geschafft worden sind. Wie weit in beiden letztgenannten Richtungen die Arbeit vorangeschritten ist, möchten Sie kurz besprochen wissen. Erlauben Sie eine Erwiderung hierauf auch mir, so bin ich bereit, anzuerkennen, dass unsere so unendlich Vieles vor ihr Forum ziehende Zeit auch an diesen Problemen theilnahmios nicht vorbeigegangen ist, dass sie mit Vorliebe indess das zuletzt von Ihnen erwähnte, jenes über die Ersatzmittel des Chloroforms in Angriff genommen hat. Richardson konnte, 1868, in seine bekannte Tabelle2) 23 Mittel eintragen, deren allgemein betäubende Eigenschaften man seit 1847 untersucht hatte. 1880, bei Kappeler3), ist diese Zahl schon eine grössere, und heute würde ihre Correctur gewiss in einer Verdreifachung bestehen müssen, sintemalen einzelne Antipyretica, fast alle Hypnotica bis hinunter zum Hypnon, und natürlich die local anästhesirenden Substanzen auch auf ihre allgemeinen Wirkungen hin untersucht worden sind.Aher die schliessliche Ausbeute ist eine geringe gewesen und der Lehre von den localen Anästheticis resp. den schlafbringenden Mitteln in erster Linie zu gut gekommen.Denn so weit ich sehe, kann als Ersatz des Chloroforms wesentlich nur eine Gasart, und auch diese nur in beschränktem Maasse empfohlen werden -das Stickstoffoxydul.