Nach der jüngsten Lexikon-Äußerung zu Johannes dem Täufer ist es weitgehend übereinstimmende Überzeugung auch der kritischen Forschung, daß Jesus ‘bis zum Tode des Täufers zu dessen engeren Jüngerkreis gehört haben’ dürfte. Für dieses von den synoptischen Jesusbiographien her eingeprägte Bild scheint die Begründung selbstverständlich, weshalb H. Thyen an der genannten Stelle argumentierend fortfährt: ‘Jedenfalls wird’ Jesus ‘erst nach diesem Martyrium selbst öffentlich aufgetreten sein, dennnur sokonnte er in seiner Umgebung für den Johannes-redivivus gehalten werden (Mk 6.14ff; 8.28)’. Danach wäre also ein mk Beleg maßgebend. Doch wenn dieser als mk Redaktion erkennbar würde und Mk zu solchen wie anderen Aussagen erst durch seine Auseinandersetzung mit der Q-Redaktion inspiriert wäre, so verlagert sich das Begründungsgewicht auf das einschlägige Q-Material: ‘Für ein öffentliches Auftreten Jesu erst nach dem Tode des Täufers spricht’ für Thyen darum vor allem ‘auch derarchaische“Stürmerspruch” (Mt 11.12par), der wohl auf Jesus selbst zurückgeht und auf das Wirken des Täufers als auf eine abgeschlossene Ära zurückblickt’.
Kavalierstraße 16, DDR-110 BerUn-Pankow) 0. Die Absicht meines Beitrages besteht nicht darin, die Frage des Verhältnisses von Q und Markus im Hinblick auf das synoptische Problem überhaupt zu erörtern, wie es derzeit auch noch diskutiert wird, um etwa gegen die Zwei-Quellen-Theorie die Griesbach-Hypothese zu erneuern 1 . Die Q-Markus-Parallelen sollen weder als Argument für noch als Argument gegen die Zwei-Quellen-Theorie betrachtet werden. 0.1. Ausgangspunkt ist vielmehr das Vertrauen zu der Brauchbarkeit der Zwei-Quellen-Theorie als der erklärungsadäquatesten Methode, die wir gegenwärtig für die Synoptiker besitzen 2 . Daher werden die Q-Markus-Überlappungen als Q-Reminiszenzen bei Markus angesehen. 0.2. Mein Ziel ist von dieser Voraussetzung und vielerlei Einzelbeobachtungen her die Begründung der These vom Einfluß von Q auf die Redaktion des Markusevangeliums und die Frage nach den Folgen für das Verständnis des Markusevangeliums. 0.3. Die verwickelte Forschungsgeschichte dieser Einzelfrage braucht hier nicht entfaltet zu werden, da sie jüngst mehrfach dargestellt wurde 3 . Bemerkt sei nur, daß, während die englischsprachliche Forschung ständig mit dem Problem beschäftigt blieb, für die deutsche Forschung die Fragestellung durch die Formgeschichte offenbar erledigt schien, obwohl Larfeld 4 die Abhängigkeit des Markus von Q nachdrücklich bejaht hatte.Es ist nach der redaktionskritischen Renaissance der Q-Forschung im letzten Jahrzehnt an der Zeit, die Fragestellung erneut zu intensivieren. Hoffmann hat diese Aufgabe nicht nur erkannt 5 , sondern hinsichtlich der Botenrede auch minutiös und erfolgreich durchgeführt, wobei der sekundäre Charakter der Markusfassung unabweisbar dargelegt wurde 6 . Damit * Literatur siehe S. 163-165. 1 Vgl. Sanders (1973) und Farmer (1975, wobei leider zu sehr von traditionsgeschichtlichen und redaktionskritischen Gesichtspunkten abgesehen wird (vgl.
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