Grass hat seit 1985 den Lehrstuhl für Rechnerstrukturen an der Universität Passau inne. Seine Forschungsinteressen umfassen: High-Level Spezifikation digitaler Systeme, Synthese und Verifikation auf der Basis formaler Methoden, Signalverarbeitung in Mikrosystemen. Priv.-Doz. Dr. Thomas Kröpf studierte Elektrotechnik an der TH Darmstadt. Nach seinem Diplom war er von 1987 bis 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rechnerentwurf und Fehlertoleranz der Universität Karlsruhe, wo er 1992 promoviert und 1997 habilitiert wurde. Seit 1992 leitet er die Forschungsgruppe "Hardware-Verifikation" im Rahmen des SFB 358 "Automatisierter Systementwurf'. Seine Forschungsinteressen liegen auf der Anwendung formaler Methoden im Hardware-und Systementwurf. Dr. Matthias Mutz studierte Informatik an der Universität Hamburg. Von 1986 bis 1997 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof. Grass an der Universität Passau, wo er 1993 promoviert wurde. Seit 1997 arbeitet er bei der SICAN Braunschweig GmbH im Bereich des digitalen Chipentwurfs. Sein besonderes Interesse gilt der Anwendung formaler Methoden im Hardwareentwurf und der Architektur von Spezialprozessoren. Im Hardwareentwurf spielen formal abgesicherte Spezifikationsmethoden eine immer größere Rolle. Sie sind eindeutig und erlauben den Einsatz formaler Verfahren zur Optimierung, Synthese und Verifikation. Um diese Ansätze auch in der industriellen Praxis nutzen zu kön-nen, kommen meist semiformale Techniken zum Einsatz. Hier spezifiziert man graphisch oder mit Hardwarebeschreibungssprachen. Mit Hilfe einer formalen Semantik lassen sich solche Spezifikationen automatisch z.B. in Logik oder Prozeßalgebren umsetzen, welche wiederum Grundlage formaler Entwurfsverfahren sind.
Formal Methods for the Specification of HardwareFormally based specification methods play an increasingly important role in hardware design. They are clear without ambiguity and allow the use of formal methods to optimize, synthesize and verify circuits. To use formal approaches in an industrial environment usually semi-formal techniques are used. There, specifications are given graphically or by the use of hardware description languages. Using formal semantics these description can be automatically translated into logics or process algebras for a further use of formal methods.
Einsatz formaler Methoden1.1 Motivation Meist bilden informelle Hardwarespezifikationen den Ausgangspunkt für industrielle Hardwareentwürfe und deren Dokumentation. Vor, aber auch während des Entwurfsprozesses durchlaufen diese Spezifikationen eine Folge von Konkretisierungen und Verbesserungen, da sie oft unvollständig, ungenau und mehrdeutig sind. Während man unvollständige Spezifikationen prinzipiell nur schwer vermeiden kann, lassen sich fehlende Exaktheit und Mehrdeutigkeiten darauf zurück-führen, daß informelle Angaben Spielraum für unterschiedliche Interpretationen bieten. Durch formale Spezifikationen können diese Mängel vermieden werden. Formale Spezifikationen sind auch Voraussetzung für die Anwendung...