Die Positronenemissionstomographie (PET) ist eine leistungsfähige Bildgebungsmethode, die zur Untersuchung und Visualisierung der menschlichen Physiologie eingesetzt wird. Das Funktionsprinzip der PET beruht auf der Detektion positronenemittierender Radiopharmazeutika. Aus PET‐Experimenten können direkte Informationen über Stoffwechselvorgänge, Rezeptor‐Enzym‐Funktionen und biochemische Mechanismen im lebenden Gewebe erhalten werden. Anders als die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT), die in erster Linie anatomische Bilder liefern, kann die PET chemische Veränderungen messen, die bereits vor dem Auftreten anatomischer Krankheitszeichen auftreten. Die PET ist dabei, sich als eine revolutionäre Methode für die Diagnostik von Körperfunktionen zu etablieren, die die Anwendung individueller, auf den Patienten zugeschnittener Behandlungsmethoden ermöglicht. Allerdings ist die Entwicklung von Synthesestrategien für neuartige positronenemittierende Moleküle nicht trivial. In diesem Aufsatz diskutieren wir die entscheidenden Aspekte bei der Synthese von PET‐Radiotracern mit den kurzlebigen Positronenemittern 11C, 18F, 15O und 13N. Der Schwerpunkt liegt auf den jüngsten Fortschritten bei der Entwicklung von Radiomarkierungsstrategien. Wir hoffen, dass dieser Aufsatz das Interesse von Synthesechemikern auch außerhalb der Radiochemie finden wird und die Bedeutung der PET in der molekularen Bildgebung sowie den Bedarf an neuen, innovativen chemischen Strategien für verbesserte Radiomarkierungstechniken aufzeigt.