ZusammenfassungGeschiebe formt unsere Flüsse, das Flussbett und die Ufer. Es werden ganze Landschaften geprägt, es dient als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Feststoffhaushalt unserer Flüsse wird durch anthropogene Eingriffe stark beeinträchtigt. Die Folgen für die Fließgewässer sind beträchtlich und betreffen unterschiedlichste Bereiche. Speicherbauwerke, die für eine lange Lebensdauer geplant wurden, sind zunehmend einer Verlandung ausgesetzt. Effekte aus Geschieberückhalt, wie die Errichtung von Geschiebesperren, Wehren und Stauräumen und eine Erhöhung der Transportkapazität durch Flussregulierungen zum Hochwasserschutz und Nutzung der Flüsse als Wasserstraße führen in vielen Flüssen zu einem Geschiebedefizit mit den bekannten negativen Folgen für Ökologie und (Schutz‑)Wasserbau.Intensives und gut konzipiertes Feststoffmanagement ist erforderlich, um uns den Herausforderungen, vor denen unsere Flüsse und wir heute und zukünftig stehen, zu stellen. Neben einem großen Erfahrungs- und Wissensschatz bilden hierbei Naturmessdaten und erweitertes Prozessverständnis über Sedimenteinträge, Transportprozesse wie örtliche und zeitliche Verteilung eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung von Transportformeln und nachhaltige und resiliente Maßnahmen im Wasserbau. Dieser Artikel gibt einen Einblick über die Erkenntnisse, die durch Geschiebelangzeitmonitoring gewonnen werden können.