Hintergrund: Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit einer Handheld-gestützten Form der ambulanten Nachsorge (E-Coaching) nach stationärer psychosomatischer Rehabilitation bei Patienten zu überprüfen, die eine übermäßige berufliche Verausgabungsbereitschaft aufweisen. Die Patienten wurden mehrmals am Tag programmgesteuert aufgefordert, die Aufmerksamkeit auf ihr derzeitiges Verhalten und Erleben zu richten, es daraufhin zu überprüfen, ob es die Entstehung körperlicher oder seelischer Symptome begünstigt, es gegebenenfalls im Sinne der in der Behandlung erarbeiteten Strategien zu korrigieren und nach einer Zeit zu kontrollieren, ob diese Korrekturen erfolgreich waren. Methoden: Die Patienten, die die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten, nahmen am Ende des stationären Aufenthalts an einer Kurzbehandlung teil, in der sie E-Coaching kennenlernten und erproben konnten. Zwei Drittel erlebten E-Coaching als hilfreich. Diese Patienten wurden nach einem «randomized consent design» auf die Experimentgruppe (E-Coaching) und die Kontrollgruppe (Vorsatz-Therapie ohne Handheld) verteilt. Die Interventionen fanden in den 6 Monaten nach Entlassung jeweils 2 Mal 7 Tage lang statt. Als primäre Zielgröße wurde berufsbezogene Verausgabungsbereitschaft und als sekundäre Zielgrößen Selbstmanagementfähigkeiten und Beschwerdedruck jeweils am Anfang und am Ende der poststationären Phase sowie ein Jahr nach Entlassung mit standardisierten Verfahren erhoben. Ergebnisse: Die Patienten beider Versuchsgruppen (EG: n = 74, KG: n = 48) konnten den während der stationären Rehabilitationsmaßnahme erreichten Behandlungserfolg hinsichtlich des Beschwerdedrucks aufrechterhalten. Hinsichtlich der im stationären Bereich erzielten positiven Effekte bei der Verausgabungsbereitschaft erreichten sie sogar eine weitere Reduktion. Allerdings war hinsichtlich keiner der Zielgrößen E-Coaching der Vorsatz-Therapie überlegen. Diskussion: Es werden Ursachen der Ergebnisse und Verbesserungsvorschläge für E-Coaching-Prozeduren erörtert.