In den letzten 10 Jahren wurde die Papilla Vateri durch die Wiedereinfiihrung der transduodenalen Papil]enspaltung (trdd. Pap.) sowohl in pathogenetischer als auch in therapeutischer I~nsicht zum Kernpunkt der chirurgischen Behandlung bili/irer AbfluBstSrungen.Dabei wurde schon 1891 von McBuI~I~Y die erste trdd. Pap. ausgefiihrt und KOCHEI~ (1902) in seiner Operationslehre berichtet, daft yon McBvR~Eu CzEI~Y und MAYO-I~O~SON bis Ende 1899 zusammen 20 Fi~lle mit zwei letalen Ausg~ngen so operiert wurden. 1919 wurde sie von ARGI-IIBALD a]S Behandlungsmethode der chroniseh-rezidivierenden Pankreatitis angegeben und yon H. Lol~]~z (1920) als Normalverfahren beim pri~papilliiren Choledochusstein empfohlen. Allerdings hatte er eine Operationsmortalit0~t yon 15%. Am Deutschen ChirurgenkongreB 1923 in Berlin wurde die trdd. Pap. wegen ihrer hohen Mortalit~t und der zahlreichen KomplikationsmSgliehkeiten yon der iiberwiegenden Mehrheit abgelehnt. Besonders E~DERLEI'T wies auf die Gefahr unerwfinsehter Nebenverletzungen an Gallenund Pankreasgang hin. Lediglich WALZEL erkannte die Bedeutung dieser Methode: ,,Ieh glaube nicht zu welt zu gehen, wenn ieh die saehgem~Be chirurgische Behandlung der physiologischen Enge des Gallensystems, wie sie die Papilla Vateri bildet, sehon heute als einen Kernpunkt der modernen Gallenchirurgie zu bezeichnen wage." Entgegen dieser Voraussage setzte sieh die trdd. Pap. wegen ihrer hohen Mortalit~t zun~ichst nicht durch und geriet in den folgenden Jahren wieder vollkommen in Vergessenheit. In dieser Zeit standen sich zwei Verfahren konkurrierend gegentiber: die Papillendehnung und die supraduodenale Choledochoduodenostomie. Die Papillendehnung, seinerzeit yon LA~Ga~NBUCI~ (1894) als fast ob]igater Abschlui~ jeder Steinextraktion aus dem Choledochus betr~chtet, wurde besonders yon WALZEL, ~-~OFMEISTER~ I~ISCHEI~, SCHMIEDEN, KulYz, SUSAI~I u. a. propagiert. Entsprechend diesen Autoren stellt die Dehnung einen aul]erordentlich erfolgreichen Eingriff dar, nach dem es zu keinen Rezidivstenosen kommen soll. Es gibt aber genfigend Mitteilungen, die diesen giinstigen Darstellungen widersprechen. So beobaehtete I-IAE-~ISCH, H~SS U. a. im Cholangiogramm, dal3 kurze Zeit nach der Dehnung die Papille bereits wieder stenotisch war, und eine groi~e Zahl yon Autoren beschrieb Rezidivstenosen. I:~ATHKE hat die diesbezfigliche Literatur zusammengestellt.