ZusammenfassungHintergrund: Von neonatologischer Seite gibt es klare Hinweise, dass der Basenexzess (BE, mmol/l) im Kapillar-bzw. Nabelarterien (NA)-Blut besondere diagnostische und prognostische Aussagekraft hat. In seine Berechnung gehen die Hämoglobin (Hb)-Konzentration (g%), die aktuelle Sauerstoffsättigung (%) des Blutes und die Verteilung der Flüssigkeitskompartimente ein. Bisher wurden diese drei Messgröûen, die sich beim Feten teilweise deutlich von jenen des Erwachsenen unterscheiden, in den Blutgasanalysatoren kaum berücksichtigt. In der vorliegenden Studie sollte daher untersucht und verifiziert werden, welcher BE den Verhältnissen beim Feten/Neugeborenen am besten gerecht wird. Methodik: Aus einem nach klinischen Kriterien ausgewählten ¹Normalkollektivª von 7701 termingerecht, auf vaginalem Weg geborenen Einlingen, bei denen ein kompletter Blutgasstatus im NA-und NV-Blut vorlag, und zusätzlich auch die Hb-Werte bestimmt worden waren, wurde der reguläre BE (¹ak-tueller Basenexzessª nach RADIOMETER), der auf die reale Sauerstoffsättigung korrigierte Basenexzess (BE oxy ) und der Basenexzess im extrazellulären Raum des Feten (BE ecff , ¹standarti-sierte BEª, RADIOMETER) nach den bekannten mathematischen Beziehungen berechnet. Zusätzlich wurde den fetalen Verhält-nissen dadurch Rechnung getragen, dass drei verschiedene O 2 -Bindungskurven für HbF (Zander et al., Hellegers und Schruefer, Severinghaus und Ruiz) zur Anwendung kamen. Die unterschiedlichen BE-Werte wurden zur Verifikation ihrer Aussagekraft mit dem Apgar nach 1 Min., der Summe aus Apgar-Zahl nach 1 und nach 5 Min. und zusätzlich ± in einem Kollektiv von 342 Feten ± mit den elektronisch quantifizierten (CTG-Score) Herzfrequenzphänomenen, analysiert jeweils 30 Min. vor der Abstract Background: There are convincing data from neonatal studies that the base excess (BE, mmol/L) measured in capillary or cord blood offers special diagnostic and prognostic power in the newborn compromised by hypoxia. For computation of BE the hemoglobin concentration (Hb, %), the oxygen saturation (%) and the distribution of the fetal fluid compartments are necessary. Until now these three factors, which differ in the fetus when compared with adults, have not been taken into account using automatic blood gas equipment. This study therefore attempts to analyse and verify which BE will offer the best fit with the outcome conditions in the newborn. Methods: Using a cohort of 7701 singletons delivered at term by the vaginal route in whom a blood gas analysis in cord blood together with Hb measurements were available and plausible, three BE values were computed: the ordinary BE (actual BE, according to Radiometer determinations), the BE corrected to the real oxygen saturation (BE,oxy) and the BE in the extracellular fluid compartment of the fetus (BE,ecff) using the algorithms of O. Siggaard-Andersen. Moreover, three different oxygen saturation curves for fetal Hb (HbF) were applied, namely those of Zander et al., Hellegers and Schruefer and Ruiz et al. (Severinghaus). The...