Antikoagulation und Gerinnungsstörungen in der Schwangerschaft

Abstract

A review of coagulation disturbances during pregnancy and the current management of the anticoagulated patient with heart valve prostheses, atrial fibrillation, and thromboembolic events is presented. All patients with mechanical heart valve prostheses require life-long oral anticoagulation with coumarin or one of its derivatives. Recommendations for the treatment and prevention of thromboembolic events are discussed. The advantages and disadvantages of three different treatment approaches to anticoagulation during pregnancy are discussed and recommendations for the management in different situations are outlined with delineation of specific risks for the mother and the fetus.

27-jährige Schwangere mit Synkope und Dyspnoe nach Aortenklappenersatz vor 15 Jahren

“…Grundsätzlich bestehen verschiedene Therapiestrategien, um eine therapeutische Antikoagulation bei Schwangeren mit entsprechender Indikation zu erreichen [7]. Diese können der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie entnommen werden [9].…”

Cumarine in der Schwangerschaft kritisch hinterfragt

“…Die Arbeit von Gohlke-Bärwolf [1] beschäftigt sich mit dem komplexen Thema Antikoagulation in der Schwangerschaft. Während für die Prophylaxe und Therapie einer venösen Thromboembolie (VTE) im Wesentlichen nur noch Detailfragen offen sind und sich die Gabe von niedermolekularem Heparin (NMH) weltweit zum Standard entwickelt hat [2], ist die Situation bei schwangeren Frauen mit mechanischen Herzklappen komplizierter.…”

“…In der Übersicht [1] sind die z. T. erheblich abweichenden Befunde über die Häufigkeit von Cumarinkomplikationen erwähnt, die sehr schlechte Datenanlage mit zumeist retrospektiven Analysen. Auch die Datenqualität zur Wirksamkeit und Sicherheit von Heparin bei schwangeren Frauen mit mechanischem Herzklappenersatz ist schlecht, und die berichtete hohe Inzidenz von thrombotischen Ereignissen unter Heparin könnte zumindest in einigen Studien durch einen "reporting bias" oder inadäquate Dosierung von unfraktioniertem oder niedermolekularem Heparin erklärt werden [5].…”

“…Für die venöse Thromboembolie konnte mittlerweile bei einer größe-ren Zahl von Schwangeren (n=810) die Si- Wir danken Herrn Bauersachs für sein Interesse an unserer Arbeit über Antikoagulation in der Schwangerschaft und begrü-ßen die prinzipielle Übereinstimmung in der Beurteilung der Komplexität und den Erfordernissen des Managements dieser sehr schwierigen Probleme. Herrn Bauernsachs Hinweis, dass auch die behandelnden Ärzte eine ausgewogene Information über vorliegende Daten erhalten sollten, können wir nur unterstüt-zen und haben dies in ausführlicher Form in unserer Diskussion über die Kontraindikationen von Cumarinen dargestellt, sodass alle Ärzte damit vertraut sind [1]. Allerdings hilft der alleinige Hinweis auf die vor mehr als 50 Jahren in den Beipackzettel eingefügte und seither nicht geänderte Kontraindikation für Marcumar weder dem betreuenden Arzt noch der schwangeren Frau mit einer Klappenprothese.…”

“…Internist 49: 779-787 cherheit und Wirksamkeit von NMH prospektiv belegt werden [8].Die Schlussfolgerung der Autorin[1], dass Beratung und Versorgung dieser Patientinnen hohe Anforderung an die betreuenden Ärzte und an eine enge interdisziplinäre Arbeit stellt und die Frauen in entsprechend erfahrenen Zentren betreut werden sollen, kann nur unterstrichen werden.Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.…”