Hintergrund: Die Psychotherapierichtlinien ermöglichen erst seit 2011 unter bestimmten Bedingungen eine ambulante psychotherapeutische Behandlung bei Substanzstörungen. Empirische Ergebnisse zu diagnostischen Charakteristika der auf dieser Grundlage behandelten Patienten und zu Erfolgsraten fehlen weitgehend. Methoden: Wir untersuchten N = 59 konsekutive Patienten einer Spezialambulanz, von denen n = 34 eine Behandlung begannen (Intent-to-Treat(ITT)-Stichprobe) und n = 28 sie abschlossen (Completer), mit standardisierten diagnostischen Interviews und ermittelten die Erfolgsraten nach ambulanter Kognitiver Verhaltenstherapie (Einzeltherapie) auf der Basis von Symptomskalen (Brief Symptom Inventory (BSI); Beck Depression Inventory (BDI)) sowie Patienten- und Therapeuten-Ratings, einschließlich einer klinischen Beurteilung der Abstinenz. Ergebnisse: 40% aller anfragenden Patienten nahmen keine Psychotherapie auf. Bei den behandelten Patienten kam es zu signifikanten Veränderungen (ITT-Analysen: d = 0,8 (BSI) bis d = 1,2 (BDI)). Mehr als zwei Drittel der Patienten erreichten eine klinisch relevante Verbesserung der Symptomatik gemäß Patienten- oder Therapeutenbeurteilungen (zwischen 68 und 76%, ITT-Stichprobe). Alle Completer mit Abhängigkeitssyndrom (n = 11) sowie 86% der diesbezüglichen ITT-Stichprobe erreichten zumindest unter der Behandlung eine Abstinenz. Schlussfolgerungen: Die Erfolgsraten bei Patienten, die die Therapie abschließen, sind gut. Sie sprechen für den Nutzen des ambulanten Settings.