Diphosphan(4), P2H4, reagiert mit flüssigem Ammoniak im Temperaturbereich von –76 °C bis –40 °C zu einem Gemisch der Ammoniumpolyphosphide (NH4)2H2P14, (NH4)2P16, (NH4)3P19 und (NH4)3P21; daneben entsteht PH3. Das erste NMR‐spektroskopisch nachweisbare Zwischenprodukt ist die bicyclische Verbindung NH4H4P7, die mit P2H4 zu den phosphorreicheren polycyclischen Phosphiden weiterreagiert. Beim Entfernen des Ammoniaks zersetzt sich das Hydrogenpolyphosphid (NH4)2H2P14 unter Bildung von PH3 und wasserstofffreien phosphorreicheren Polyphosphiden. Wird die Reaktion von Diphosphan(4) mit flüssigem Ammoniak in Gegenwart von Tetrahydrofuran durchgeführt, so entstehen als Endprodukte die Hydrogenpolyphosphide NH4H4P7 und NH4H5P8 neben PH3; als Vorstufe wurde das wasserstoffreiche, offenkettige Heptaphosphid NH4H8P7 identifiziert.
Die exemplarische Untersuchung des Verhaltens von Diphosphan(4) gegenüber Aminen ergab mit dem primären Amin Ethylendiamin bei +10 °C lösungsmittelfrei oder in Gegenwart von Tetrahydrofuran die Bildung eines Polyphosphid‐Gemisches aus (C2H4N2H5)2P16, (C2H4N2H5)3P21 und (C2H4N2H5)3P19 neben etwas PH3. Mit den sekundären und tertiären Aminen Diethylamin bzw. Tetramethylethylendiamin (TMEDA) fand selbst bei Raumtemperatur keine Reaktion statt.