3-Alkoxy-1H-isdindole 1 mit Substituenten am carbocyclischen Teil wurden aus substituierten 2.3-Dihydro-lH-isoindol-1 -onen 4 durch regiospaifische 0-Alkylierung rnit Trialkyloxonium-tetrafluoroboraten oder Trinuormethansulfonsiiure-methylester zu 5 und nachfolgende NH-Deprotonierung synthetisiert. Aufgrund der spektroskopischen Befunde existieren die semicyclischen ImidsBure-alkylester 1 ausschiieBlich in der benzoiden 1H-Form; die tautomere 2H-Form 2 mit o-chinoider Struktur ist spektreskopisch nicht nachweisbar.
3-Alkoxy-1 H-isoindolc (1) sind ideale Modellverbindungen zum Studium von Struktur-und Reaktivitatsprohlemen und intcressanteBezugssubstanzcn fur dic Zuordnung und fur den Vergleich spektroskopischer Datcn. Die semicyclischen Irnidsaure-aIkylester*' 1 sind auBerdem attraktive Zwischenprodukte fur die Synthese substituierter und anellierter Hctarene mit benzoider oder o-chinoider Struktur. 1 2 3 1.la: R" = H, R Cli, 1 . l b R " = H, R := C?H5 Weitere Restc siche bei 4, 5Nach der Herstellung von l . l b durch Petcrsen und Tietze3' haben diese rcaktivcn Imidsaure-alkylestcr viclseitiges Interesse gefunden4-'\ und in zunehmendem M a k synthetische Bedeutung crlangt. Ncbcn dern einfachcn Vertreter l . l a (R = CH,) wurden von uns vor allem 3-Alkoxy-lH-isoindole 1.2 bis 1.7 rnit Substitucnten (R" = NOI, C€130, CH3, C1) am carbocyclischen Teil hcrgestellt und spektroskopisch untersucht, um den EinfluB von Acceptor-und Donator-Gruppen auf die thcrmische Stabilitat und die chemische Reaktivitit der tautomcren 1Hund 2H-lsoindolc 1 und 2 zu uberprufen.Bei Substituenten in 5.6-StelIung sollte die elektronische Wechselwirkung mit dem cyclisch konjugierten n-System bestimmend sein, wahrend bei Substituenten in 4,7-Stellung der sterische EinfluD uberwiegen durfte. Von besondercm Interesse ist die Frage, o b der elektronische EinfluB von Acceptor-Gruppen (R" = NOI, Chlor) am carbocyclischen System ausreicht, um eine Stabilititsumkehrung zu bewirken und eine Umlagerung der benzoiden 1H-Form 1 in die tautorncre o-chinoide 2I-/-Form 2 zu verursachcn". Der sta-Chem. Ber. 121, 243-252 (1988)