Zusammenfassung
Kreativität beschreibt das in jedem Menschen innewohnende Potenzial, mithilfe von verschiedenen metakognitiven Strategien, die vor allem auf dem Ausbrechen aus bekannten Strukturen und der Rekombination von Wissen beruhen, etwas für dessen jeweiliges Umfeld gleichsam Neues und Relevantes zu erschaffen. In der Chemie ist man vor allem beim Generieren von Forschungsfragen, bei der Hypothesenbildung, dem Planen von experimentellen Untersuchungen, dem Entwickeln von Theorien und Modellen und bei der Präsentation von Forschungsergebnissen auf Kreativität angewiesen. Jacobus Henricus van 't Hoff, der sich schon Ende des 19. Jahrhunderts mit der Rolle der Phantasie in der Wissenschaft beschäftigte, sowie Stefan Hell, der verschiedenen Widrigkeiten zum Trotz ein seit über 100 Jahren als unabänderlich geltendes wissenschaftliches Postulat umstieß, stellen Beispiele dar, die die Bedeutung von Kreativität in der Chemie verdeutlichen können.