“…Während Einige ein neues Zeitalter medizinischer Rationalität gekommen sehen, befürchten Andere die Entwicklung einer ökonomisier-ten inhumanen ,,Kochbuch''-Medizin. Vertreter eines ,,rigorosen'' Ansatzes quantitativer Methoden, die allein ,,externe Evidenz'' wissenschaftlich akzeptieren, welche nach einem experimentellen Forschungsmodell gewonnen wird, was etwa der Methodik des IQWIG zur Zeit weitgehend entspricht, stehen Anhängern eines eher am komplexen klinischen Alltags orientierten ,,pragmatischen Ansatzes'' gegenüber, die sich in ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung auch an qualitative Methoden der Sozialwissenschaften anlehnen (manchmal auch als Ausrichtung an ,,interner Evidenz'' und ,,Intuitionen'' definiert) [1]. Im folgenden möchten wir anhand methodologischer Debatten die dort in jüngerer Zeit in den Sozialwissenschaften über die Integration qualitativer und quantitativer Methoden und über sog ,,Mixed Methods Designs'' geführt werden, zeigen, dass es möglich ist, solche unproduktiven Debatten zu vermeiden und durch eine konstruktive Kritik zu ersetzen, die die Stärken und Schwächen beider Traditionen bewusst reflektiert und damit zur Verbesserung von methodischen Instrumenten und Forschungsstrategien führt.…”