Reaktion von HN(SO2F)2 in CH2Cl2 mit Ph3P, Ph3PO oder Collidin (=B) ergibt die Verbindungen Ph3PH⊕[(FSO2)2N]⊖ (3), Ph3PO · HN(SO2F)2 und BH⊕ [(FSO2)2 · N]⊖ (7). Das durch Metathese von Ph3CBr mit [(C6H6)AgN · (SO2F)2] in CH2Cl2 erhältliche Carbeniumsalz Ph3C⊕ [(FSO2)2N]⊖ (5) kristallisiert aus Chloroform/Petrolether als Monosolvat Ph3C⊕ [(FSO2)2N]⊖ · CHCl3 (6). In Kombination mit einer sterisch gehinderten Base, z. B. Collidin, eignet sich 5 als Reagens für die Tritylierung schwach CH‐acider Moleküle (Beispiele: MeCN → Ph3CCH2CN, Aceton → Tritylaceton; Koppelprodukt: 7). Die Kristallstrukturen der ionischen Festkörper 3 (monoklin, Raumgruppe P21/n) und 6 (monoklin, P21/c) wurden durch Röntgenbeugung bei −130°C ermittelt; die häufig zu beobachtende kristallographische Unordnung der (FSO2)2N‐Gruppe trat nicht auf. Wie in der bekannten Struktur des Tetraphenylarsonium‐Salzes besitzt das Anion in 3 und 6 eine gestaffelte Konformation mit annähernder C2‐Symmetrie (Gesamtmittelwerte: SNS 121,4°, NS 156,2, SO 141,6, SF 156,6 pm). In 6 ist das CHCl3‐Molekül über eine Dreizentren‐Wasserstoffbrücke des Typs CH(…︁O)2 mit zwei Sauerstoffatomen des Anions zu einem sechsgliedrigen Ring verknüpft [R 12(6)‐Muster; H …︁ O 234 und 262 pm]. Die Anionen und Kationen von 3 sind durch eine Dreizentren‐Brücke des Typs PH(…︁O)2 zu Ketten assoziiert [C 12(6)‐Muster; H …︁ O 237 und 254 pm]. Das Ph3C⊕‐Kation in 6 besitzt eine Propeller‐Form mit drei koplanaren zentralen Bindungen (CC‐Mittelwert: 144,5 pm); die Interplanarwinkel zwischen den Phenylringen betragen 52,7, 56,4 und 60,1°.