u. a. auch je nach der zugrundegelegten Datenquelle) zum Teil sehr unterschiedlich und werden je nach theoretischer Position auch verschieden interpretiert. Umstritten ist auch der Sachverhalt, weshalb Strafverfahren, in welchen gegen junge nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt wird, häufiger eingestellt werden, als jene gegen Deutsche. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag anhand von Daten, die im Rahmen einer Auswertung von staatsanwaltlichen Ermittlungsakten erhoben wurden (N = 860 Tatverdächtige) geprüft, ob sich die Qualität und die Struktur der Delikte, die Deutschen und Nichtdeutschen zur Last gelegt werden, sowie die Ergebnisse der Ermittlungsarbeit unterscheiden. Im Hinblick auf die Qualität ergeben sich bei den Delikten, die Deutschen und Nichtdeutschen zur Last gelegt werden, nur graduelle Unterschiede. Als relevant für die höhere Einstellungsquote von Ermittlungsverfahren gegen junge Ausländer erweist sich demgegenüber primär die Beweislage. Dies muss jedoch keineswegs als ein Hinweis darauf gedeutet werden, dass es den jungen Nichtdeutschen häufiger gelingt, die Tatumstände erfolgreich zu "verschleiern", sondern kann auch darauf beruhen, dass Nichtdeutsche häufiger fälschlich der Ausführung einer Straftat verdächtigt werden.Stichworte: Nicht-Deutsche · Kriminalität · Tatverdächtige · Staatsanwaltschaft · Verfahrenseinstellung · Abgeurteilte Abstract: Findings on the quantity and quality of criminal behavior of immigrant groups differ very widely (partly depending on the source of data used) and interpretations differ according to theoretical standpoint. There is also controversy over the reasons why charges are more often dropped in cases against young non-Germans than in cases against German citizens. Data from prosecution service records were analysed (N = 860 suspects) to investigate whether differences could be found in the quality and structure of the offenses of which Germans and non-Germans
Ausländer unter Tatverdacht