Bei der vorsichtigen Oxydation der reinen Fluoro‐Chloro‐Iridate(IV) mit BrF3 in Dichlormethan entstehen ohne Austausch von Cl‐Liganden die entsprechenden fünfwertigen Komplexe [IrF5Cl]−, cis‐[IrF4Cl2]− und fac‐[IrF3Cl3]‐. Die Schwingungsspektren dieser Gemischtligandkomplexe werden entsprechend den Punktgruppen C4v, C2v und C3v zugeordnet. Die größere Bindungsfestigkeit im Vergleich mit den entsprechenden IrIV‐Verbindungen zeigt sich in einer deutlichen Verschiebung der Banden zu höherer Energie um etwa 5–15%. Die anomalen Intensitäten einiger Ra‐aktiver Grundschwingungen lassen sich auf den Resonanz‐Raman‐Effekt zurückführen. Die elektronischen Absorptionsspektren werden an den festen Tetraethylammoniumsalzen der Fluoro‐Chloro‐Iridate(V) bei 10 K gemessen. Die intensiven Banden im UV/VIS‐Spektralbereich werden Charge‐Transfer‐Übergängen aus π(t1u, t2u) und σ(t1u) Orbitalen an Cl‐Liganden in das π(t 2g4)IrV‐Niveau zugeordnet. Die Intrakonfigurationsübergänge innerhalb der t 2g4‐Konfiguration von IrV sind durch Spin‐Bahn‐Kopplung und Symmetrieerniedrigung aufgespalten, man beobachtet sie in den Bereichen 3000, 5100–6400, 10900–13000 und 18 200 cm−1. Die OO‐Übergänge ergeben sich aus der Analyse der Schwingungsfeinstruktur; in einigen Fällen werden sie durch elektronische Raman‐Banden bestätigt. Mit zunehmender Anzahl der F‐Liganden verschieben sich alle Absorptionsbanden systematisch zu höheren Energien.