Frühgewebsreaktion nach Schrittmacherimplantation

Abstract

Die Implantation von Elektroden in das Myokard zur Elektrostimulation des Herzens führt zu einer Reihe von typischen histologischen Veränderungen. Es erhebt sich aber stets die Frage, ob die erhobenen histologischen Befunde eine Folge der Implantation allein oder aber durch die spezifische Wirkung des elektrischen Stromes, bzw. durch die Kombination beider Faktoren bedingt sind. Dieser Gesichtspunkt verdient deswegen besonderes Interesse, weil einerseits das Einsetzen eines Fremdkörpers für das Myokard einen chronisch irritierenden Faktor darstellt, andererseits dem elektrischen Strom eine Reihe von gewebsaktiven Eigenschaften zugeschrieben werden. So haben bereits KUTTNER [5] (1889), STEWART [8] (1890) und ESCHLE [3] (1894) gezeigt, daß es unter der Einwirkung von schwachen elektrischen Strömen zu typischen Gewebsveränderungen, wie Granulationsgewebsbildung, Zeichen einer verschieden intensiven Muskeldystrophie und schließlich zur Narben-und Schwielenbildung kommt. Diese Befunde wurden durch neue autoptisch beim Menschen gewonnene Ergebnisse nach Schrittmacherimplantation bestätigt (DIEZEL und FRIESE [1], HAUPT U. Mitarb. [4], MENGES U. Mitarb. [6], NOESKE und KNOTHE [7]). Für die histologischen Veränderungen im Elektrodenbett nach Schrittmacher implantation wird vor allem die Stromeinwirkung verantwortlich gemacht, während der Elektrodenimplantation selbst nur sekundäre Bedeutung zugemessen wird (DITTMAR [2], DIEZEL und 5 * Heruntergeladen von: National University of Singapore. Urheberrechtlich geschützt.