Zusammenfassung
Hintergrund
Die Videosprechstunde ist eine Möglichkeit der ortsunabhängigen Arzt-Patienten-Kommunikation. Bei Möglichkeit der alleinigen Anwendung seit 2018 liegen jedoch nur eingeschränkte Informationen vor.
Methoden
Nach Einführung der Videosprechstunde (Viomedi) in der Lipidsprechstunde der Universitätsmedizin Mainz wurden die Patienten im Q1-2022 nach Möglichkeit, Eignung und Bereitschaft zur Durchführung bewertet. Hierbei wurden Lipidpatienten und Long-COVID-Patienten eingeschlossen. Nach Behandlung wurde eine Onlinebefragung zu Nutzung und Einschätzung durchgeführt.
Ergebnisse
29,1 % der 134 Patienten wurden eingeschlossen behandelt (3 Ablehnungen). Alle Probanden (16 Antworten) berichteten, (sehr) gut zurechtgekommen zu sein. Vorteile wurden in Beratung und Nachbeobachtung gesehen. Probleme wurden hinsichtlich Technik und möglicher Störungen befürchtet. Datenschutzaspekte spielten eine untergeordnete Rolle. Im Vergleich mit dem Telefonat wurde eine signifikante Verbesserung für das Arzt-Patienten-Verhältnis (p-Wert = 0,00027), die Behandlungs- und Informationsqualität (p-Wert jeweils = 0,00044), den Versorgungszugang (p-Wert = 0,0053) und die Kommunikation (p-Wert = 0,021) angenommen. Im Vergleich mit dem persönlichen Kontakt wurde eine Verbesserung des Versorgungszugangs (p-Wert = 0,021) und der Informationsqualität gesehen (p-Wert = 0,034). Als Hauptprobleme wurden fehlende Erfahrungen, technische Anforderungen, technische Probleme und fehlende Pünktlichkeit der Behandler angeführt. Gelobt wurden Flexibilität, geringer Aufwand und die angenehme Konsultation. Alle Probanden wollten die Videosprechstunde weiterhin nutzen.
Fazit
Die Videosprechstunde kann eine Ergänzung der Versorgung von Lipidpatienten darstellen. Die korrekte Nutzung erfordert eine exakte Planung und weitere Forschung.