Der Bau der „Brücke über den Seeblickweg“ zeichnet sich aus durch die Verwendung innovativer Bauweisen und unkonventioneller Materialien. Die zweifeldrige Fuß‐ und Radwegbrücke vereint einen Holz‐Beton‐Verbundquerschnitt in den Feldbereichen mit einem Carbonbetonplattenbalken im Stützbereich und an den Widerlagern. Durch den Einsatz der nichtmetallischen Bewehrung kann die Betondeckung reduziert und auf eine zusätzliche Schutzschicht verzichtet werden. Im vorliegenden Aufsatz werden die carbonbetontechnologischen Details aufgezeigt. Die Bemessung erfolgte anhand der mittlerweile bauaufsichtlich eingeführten Richtlinie „Betonbauteile mit nichtmetallischer Bewehrung“. Im Bauteilbiegeversuch wurden Rissbreiten gemessen und daraus die zulässigen Spannungen der Carbonlängsbewehrung ermittelt. Diese wurde für ein verbessertes Verbundverhalten besandet. Die Querkraftbewehrung kombiniert Steckbügel aus Carbon sowie Stäbe aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die Herausforderungen im Umgang mit den innovativen Baustoffen bei der Herstellung der Brücke werden beschrieben sowie erste Ergebnisse aus einem Rissmonitoring mittels faseroptischer Messstränge vorgestellt.