Die im Oktober 2015 in Albstadt‐Ebingen realisierte Konstruktion verzichtet vollständig auf eine schlaffe oder vorgespannte Stahlbewehrung und ist damit die erste ausschließlich mit Textilfasern bewehrte Betonbrücke weltweit. Der Trogquerschnitt mit Materialstärken von 70 mm (Trogwände) bzw. 90 mm (Gehwegplatte) ist als monolithisches Fertigteil her gestellt worden. Das Brückendeck, das keiner weiteren Geh belagsaufbauten bedarf, wiegt bei einer Spannweite von 15 m und einer Breite von 3 m lediglich 14 t (ca. 310 kg/m2) und somit knapp die Hälfte eines vergleichbaren konventionellen Stahl betonbrückendecks. Neben Material‐ und Gewichtsersparnis kann von einer überdurchschnittlich langen Lebensdauer bei minimalem Wartungsaufwand ausgegangen werden, da die häufig schadenverursachende Stahlkorrosion des Stahlbetonbaus komplett umgangen wird. Der Einsatz von carbon faserbewehrtem Beton (Carbonbeton) ist in Deutschland derzeit bauaufsichtlich noch nicht zugelassen, daher musste eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) erwirkt werden.
Der innovative Verbundwerkstoff textilbewehrter Beton (kurz: Textilbeton) eröffnet neue Möglichkeiten für den Betonbau und bietet besondere Vorteile in vielen Bereichen des Bauwesens. Im Gegensatz zur Stahlbewehrung sind die Textilien nicht korrosionsgefährdet, sodass die Betondeckung auf wenige Millimeter reduziert werden kann. Damit sind architektonisch anspruchsvolle Betonkonstruktionen möglich, die sich vor allem in der Schlankheit und den geschmackvollen Sichtoberflächen widerspiegeln. Zusätzlich bieten sie ökologische und ökonomische Vorteile. Das Potenzial lässt sich in den realisierten Anwendungsprojekten erkennen. Der Beitrag stellt ausgewählte filigrane Bauwerke vor, die nur durch den Einsatz des Textilbetons entstehen konnten. Dabei wird sowohl auf selbsttragende als auch tragende Baustrukturen eingegangen.Filigree Textile‐Reinforced‐Concrete constructionsThe innovative composite material Textile‐Reinforced‐Concrete (TRC) enables new possibilities for concrete constructions and offers the building industry many advantages. In contrast to steel reinforcement the technical textiles are not vulnerable to corrosion. The consequence is the minimization of the concrete cover. The results of the remaining millimeters are architectonical challenging concrete constructions, which stand out through slenderness and elegant surfaces. Additionally TRC structures provide ecological and economic efficiency. The realized projects prove the potential of TRC. The paper introduces filigree constructions, which only could be fulfilled with Textile Reinforced Concrete. Especially the self‐supporting and bearing structures will be presented.
In most countries, for the production and execution of concrete structures with textile reinforcement, building owners must have a general approval (e.g., “abZ” in Germany) or an individual license (e.g., “ZiE” in Germany). Therefore, it is quite common for building authorities to request experimental tests that evaluate the ultimate limit state (ULS) and the serviceability limit state (SLS). However, these experimental tests are detailed, time-consuming and expensive. A practical and simple design model would help to reduce the number of tests needed and would offer structural planners a useful tool. An important aspect is that such design model must fulfil a set of reliability requirements in order to guarantee an adequate safety standard. To this end, probabilistic calculations are required. For the setup of such model, different parameters must be considered, namely the effective depth d and the tensile failure stress of the textile ft for the concrete compressive strength fc. This article presents the probabilistic calculations needed to attain a general safety factor γT that satisfies all the safety requirements for the textile reinforcement of concrete structures with bending load.
Zur Realisierung der bisherigen Bauprojekte mit textiler Bewehrung wurden Zustimmungen im Einzelfall (ZiE) und allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (abZ) benötigt, wofür kosten‐ sowie zeitintensive Tragfähigkeits‐ und Gebrauchstauglichkeitsuntersuchungen durchgeführt werden mussten. Dabei waren insbesondere umfangreiche Untersuchungen zum Nachweis der Biegetragfähigkeit notwendig. Damit in Zukunft die Anzahl der Versuche deutlich reduziert werden kann, ist ein praxistaugliches Biegebemessungsmodell erforderlich. In diesem Beitrag wird ein allgemeingültiges Ingenieurmodell für eine Biegebeanspruchung mit und ohne Normalkrafteinfluss vorgestellt. Hierfür werden für den Beton die bekannten Materialgesetze nach Norm verwendet. Für die textile Bewehrung wird aufbauend auf den bisherigen Untersuchungen ein Vorschlag für den Spannungs‐Dehnungsverlauf gemacht. Das Modell wird durch umfangreiche experimentelle Untersuchungen verifiziert, bei denen die für die Biegebemessung maßgebenden Parameter variiert werden. Abschließend wird aufbauend auf dem Ingenieurmodell ein Bemessungsmodell vorgeschlagen, bei dem zusätzlich Sicherheitsbeiwerte berücksichtigt werden.
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