Grundverhalten passiver Legierungen

Abstract

Die Korrosionsanfälligkeit eines Grundmetalls wie Eisen kann wesentlich durch geeignete Legierungsbestandteile, z.B. Chrom, herabgesetzt werden, welche die Tendenz zur Passivierung erhöhen, indem entweder die zur passivierung erforderliche Stromdichte auf Werte von der Größe des Korrosionsstromes herabgedrückt wird oder das Fladepotential zu unedleren Werten verschoben wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Leigierungsbestandteile zuzusetzen, an denen der Übergang für kathodische Wasserstoffentwicklung klein ist, wodurch die anfängliche Korrosionsstromdichte auf die kritische Passivierungsstromdichte erhöht werden kann. Dies ist beispielsweise bei der Zugabe von Palladium zu rostfreiem 18/8‐Stahl oder Titan der Fall. Bei einer Mehrphasenlegierung kann Passivität im Grunde genommen auf ähnliche Weise erzeugt werden, und zwar durch Lokalstromwirkung bei Erhöhung der Geschwindigkeit der kathodischen Reaktion. Die kritische Passivierungstromdichte erreicht ein Minimum bei un oberhalb einer kritischen Legierungszusammensetzung, die für Cr‐Fe‐Legierungen bei 12% Cr und Ni‐Cu‐Legierungen bei 30 bis 40% Ni liegt. Die Gründe für die beobachtete kritische Legierungszusammensetzung werden diskutiert.