Zusammenfassung. Die visuell evozierten Potentiale (VEPs) haben in der pädiatrischen Ophthalmologie bei verschiedenen Erkrankungen einen großen Stellenwert. Dazu gehören Erkrankungen des sensorischen visuellen Systems und Situationen, in denen ein besonderes Risiko besteht, eine Läsion in diesem Bereich zu erleiden. Mit Hilfe der visuell evozierten Potentiale (VEP) kann man subklinische Läsionen im Bereich des visuellen Systems erkennen, einen Sehverlust objektivieren, Risikopatienten [krankheitsbedingt (z. B. Hydrocephalus) oder therapiebedingt (z. B. Neurochirurgische Eingriffe)] monitieren, Differentialdiagnosen erleichtern und Prognosen über das visuelle und neurologische Langzeitergebnis bei perinataler Asphyxie ermögli-chen. Pathologische Blitz-und/oder Muster-VEPs geben außer bei der Unterscheidung zwischen prä-oder retrochiasmalen Läsionen, im allgemeinen keine Auskunft über die genaue Lokalisation der Läsion. Die visuell evozierten Potentiale eignen sich als sensitive, nicht invasive Methode zur Beurteilung des sensorischen visuellen Systems -vor allem bei Säuglingen und jenen Kindern, die ihre visuellen Eindrücke nicht mitteilen können, und bei denen daher ein herkömmlicher Sehtest zur Beurteilung der Sehleistung nicht in Frage kommt. Schlüsselwörter: Visuell evozierte Potentiale, Kinder.
Visual evoked-potentials in infantsSummary. The visual evoked potentials (VEP) are of great value in a variety of pediatric/ophthalmic patients. They include those with disorders of the sensory visual pathway and those at risk for visual pathway damage. The VEP can detect subclinical lesions causing dysfunction of the visual pathway, confirm functional visual loss, monitor patients, who are at a risk for visual complications either from diseases (e. g. hydrocephalus) or as a complication of the therapeutic intervention (e. g. neurosurgery), contribute information for differential diagnosis and provide prognostic data for visual and neurologic outcome in asphyxiated neonates. Abnormalities of flash and/or pattern VEPs are generally nonspecific to the type of exact location of the lesion, except in distinguishing prechiasmal lesions from postchiasmal lesions. The VEP is a sensitive, noninvasive technique to study the sensory visual pathway in infants and young children who cannot communicate visual symptomatology or cooperate for standard visual testing.