Klinische Wirksamkeit von „FlexiTeam“ (Home Treatment und intensivierte ambulante Behandlung) – Vergleich einer Behandlung in einem Modellprojekt nach § 64b in Berlin mit der stationären Behandlung

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Verglichen wurde die klinische Wirksamkeit von „Home Treatment“ (HT) zusammen mit intensiver ambulanter Behandlung (IAB) im Modellprojekt „FlexiTeam“ (FT) mit einer stationär-psychiatrischen Routinebehandlung. Methodik Im Rahmen einer kontrollierten gematchten Vorher-Nachher-Studie wurden Routinedaten von jeweils 83 Patienten im FT und in der stationär-psychiatrischen Routinebehandlung hinsichtlich (teil-)stationärer Wiederaufnahmerate und Verweildauer im 6- und 12-Monats-Follow-up verglichen. Ergebnisse Es zeigt sich keine signifikante Reduktion der (teil-)stationären Verweildauer im Index-Aufenthalt. Durch die Behandlung im FT konnte eine signifikante Reduktion sowohl der (teil-)stationären Wiederaufnahmerate als auch der Verweildauer im 6- und 12-Monats-Follow-up erreicht werden. Schlussfolgerung Eine flexible Kombination aus IAB und HT stellt eine wirksame Ergänzung zur stationär-psychiatrischen Routinebehandlung dar und kann bei geeigneten Patienten das Risiko stationärer Wiederaufnahmen senken.

Study protocol of a randomized controlled trial evaluating home treatment with peer support for acute mental health crises (HoPe)

“…Given specific HT characteristics and the importance of model fidelity, a systematic review including 16 studies of different methodologies (RCTs as well as natural experimental studies) also indicates that HT can reduce hospital admission and inpatient bed days and increase patients’ satisfaction, compared to standard care [ 14 ]. These positive results are in line with other German studies either showing HT comparably effective as inpatient treatment [ 15 , 16 ] or favoring HT against inpatient treatment concerning risk of hospital readmission and length of stay [ 17 ], depressive symptom severity, clinical and functional impairment and cost-effectiveness [ 18 ], service disengagement, psychopathology, psychosocial functioning, quality of life, satisfaction with care, adherence, and involuntary admissions [ 19 ]. A recent cluster-randomized trial proved even lower inpatient admissions and bed-use as well as an increase of staff psychological health after a one-year improvement program for crisis resolution teams [ 20 , 21 ].…”

Stationsäquivalente Behandlung (StäB) im Vergleich mit vollstationärer Behandlung: 12-Monats-Follow-up einer gematchten Kohortenstudie

“…Nachdem bereits HT und intensivierte ambulante Behandlung im Rahmen eines Modellprojekts nach § 64b SGB V umgesetzt und evaluiert wurde 20 , wurde StäB in der Klinik zum 1. Juni 2018 mit zunächst 7 Behandlungsplätzen eingeführt, welche im Juli 2019 auf 14 und im November 2020 auf 21 erhöht wurden.…”

“…Erste Verlaufsstudien zu ihrer Wirksamkeit sind nach der gesetzlichen Verankerung in Deutschland gestartet [14][15][16] [17], ein Jobcoaching nach dem Individual Placement and Support Modell [18] als auch das niederschwellige Angebot soulspace zusammen mit der Kinder-und Jugendpsychiatrie und einem gemeindepsychiatrischen Träger etabliert, in dem junge Menschen in ersten psychischen Krisen Unterstützung erhalten [19]. Nachdem bereits HT und intensivierte ambulante Behandlung im Rahmen eines Modellprojekts nach § 64b SGB V umge-setzt und evaluiert wurde [20], wurde StäB in der Klinik zum 1. Juni 2018 mit zunächst 7 Behandlungsplätzen eingeführt, welche im Juli 2019 auf 14 und im November 2020 auf 21 erhöht wurden.…”

“…Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.high utilizer, wird dadurch gestützt, dass die 12-Monats-Wiederaufnahmerate in der KG in der vorliegenden Studie mit 46,5 % im Vergleich zu der Rate von 53,0 % (n = 83,[20]) einer früheren stationär behandelten Kohorte in der gleichen Klinik geringer war.Es besteht zudem die Möglichkeit, dass bei stationsverkürzender StäB (wie sie bei mehr als 50 % der hier analysierten Patient*innen zum Einsatz kam) die StäB-spezifischen Effekte, z. B. auf das individuelle Selbstwirksamkeitserleben, in der Krise im Unterschied zu einer stationsersetzenden StäB nicht ausreichend zum Tragen kamen, da die Krankheitsepisode nicht vollständig zu Hause bewältigt wurde, sondern zunächst eine stationäre Aufnahme notwendig war.…”

“…B. F32.X. Diese Kriterien wurden ausgewählt, da sie sich in anderen Studien als verlaufsrelevant herausgestellt haben und rasch zugänglich waren[20]. Der Matching-Prozess erfolgte per Zufallsauswahl, sodass für jede/n IG-Patient*in der/die erste nach Matching-Kriterien passende vollstationäre Patient*in als Match in die Stichprobe der KG aufgenommen wurde.Aus den Routinedaten des internen Basisdokumentationssystems wurden soziodemografische und behandlungsrelevante Informationen extrahiert.…”