An Hand einiger Schadensfalle a u s der chemischen Industrie wird gezeigt, dafl es bei austenitischen nichtrostenden Stahlen unter scharfen Angri4sbedingungen zu Sonderforrnen der Korrosion konzmen kunn, w e n n in der austenitischen G r u n d m s s e elektrochemisch unedlere Phasen und Zonen vorhanden sind. Ursachen und Abhilfernapnahmen werden erortert. I n der chemischen Industrie treten trotz sorgfaltiger Auswahl der Werkstoffe immer wieder Korrosionsschaden auf. Darunter sind solche Schaden, die auf einer eben-mLBigen Korrosion'' beruhen, am leichtesten zu beherrschen, da sich die Lebensdauer des Anlagenteils weitgehend abschatzen und gegebenenfalls durch zerstorungsfreie Wanddickenmessungen iiberwachen laat. Manchmal bleibt man im Falle ebenmaBiger Korrosion sogar bei dem bereits gewahlten Werkstoff, weil dies wirtschaftlicher als die Verwendung eines wesentlich teureren oder eines schwieriger zu verarbeitenden Werkstoffes sein kann. AuBerdem 1aBt sich in diesem Fall durch konstruktive MaBnahmen, z. B. Erhohung der Wanddicke oder Verringerung der Stromungsgeschwindigkeit, die Lebensdauer eines Apparateteils verlangern. Anders liegen die Verhaltnisse bei den von der eben-maBigen Korrosion abweichenden Korrosionsarten, die alle ortlich verstarkt und besonders gerichtet auftreten. Dies sind Erscheinungen wie LochfraB, interkristalline Korrosion sowie interkristalline oder transkristalline SpannungsriBkorrosion. Hierzu ziihlt auch die selektive Korrosion, die nach DIN 50900 als ,,eine bevorzugte Korrosion best,immter Gefugebestandteile" definiert wird. Hiernach wird ein heterogener Werkstoff vorausgesetzt, *) Erganzte und iiberarbeitete Fassung eines Vortrages des ersten Autors auf der Internen Arbeitssitzung des Fachausschusses ,,Mechanische Flussigkeitsabtrennung" der Verfahrenstechnischen Gesellschaft imVDI, 24. und 25. Oktober 1967 in Freiburg/Brsg. 1) Nach DIN 50900 ,,Korrosion der Metalle -Begriffe" wird bei ebenmaoiger Korrosion das Metall annahernd parallel zur Oberflliche abgetragen. I m folgenden werden die gefiigebedingten Voraussetzungen fiir eine selektive Korrosion der austenitischen nichtrostenden Chrom/Nickel-Stahlesie gehoren in der Chemie-Iny.-Techn. 41. Jahry. 1969 I Nr. 18 991 An Kuhlschlangen 50 mm x 2,O mm aus diesem Stahl sind nach sechs Monate Betrieb in einem Lagerbehalter fur einen Phosphorsaureester , der Spuren waBrig-alkoholischer Salzsiiure enthielt, die artgleichen Rundschweiljnahte