Zusammenfassung
Ziel: In den vergangenen Jahren haben Methoden mit geringem invasivem Vorgehen wie die endovenöse Lasertherapie (ELT) das Therapiespektrum der Varikose ergänzt. Berichte zur Behandlung bei Ulcus-cruris-Patienten mittels ELT sind selten. Diese Untersuchung soll zeigen, dass die ELT auch bei diesem schwierigen Patientenkollektiv eine Therapieoption darstellt. Patienten, Material, Methoden: In der nicht randomisierten, prospektiven Studie schlossen wir insgesamt 13 unselektierte Patienten (12 Frauen und 1 Mann) aus der phlebologischen Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Universität Bonn ein, die eine duplexsonographisch nachgewiesene Stammvarikose und ein florides Ulcus cruris aufwiesen. Das mittlere Alter lag bei 75,7 Jahren, das mittlere Gewicht bei 75,4 kg, bei einer Größe von 1,68 m. Alle Patienten wurden sechs Monate und ein Jahr standardisiert klinisch und duplexsonographisch, bezüglich Flow, Reflux und Verschluss in dem behandelten Venenabschnitt nachuntersucht und nach drei Jahren telefonisch nachbefragt. Die ELT wurde mit einem 980-nm-Diodenlaser im gepulsten Modus in Tumeszenzlokalanästhesie durchgeführt. Ergebnisse: Ein Jahr nach der ELT war bei allen 13 Patienten das Ulcus cruris abgeheilt. Nach drei Jahren bestand bei einem Patienten ein Rezidivulkus. Ein halbes Jahr nach der Intervention zeigte sich bei einem Patienten (7,7%) ein Reflux bei 3 cm und bei 20 cm distal der Krosse. Der durchschnittliche Durchmesser der Stammvene, gemessen 3 cm distal der Mündung lag vor der Therapie bei 9,7 mm (SD 2,8 mm). Dieser reduzierte sich kontinuierlich innerhalb eines Jahres auf 1,8 mm (SD 2,0 mm). Im Laufe eines Jahres kam es zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität (CIVIQ). Bei keinem der behandelten Patienten trat eine schwerwiegende Komplikation (z. B. tiefe Beinvenenthrombose) auf. Schlussfolgerung: Mit der ELT steht eine risikoarme und sichere Methode zur Verfügung, die nach einem Jahr mit einer duplexsonographischen Rezidivrate deutlich unter 10% und geringem Nebenwirkungenprofil eine Alternative zur Stripping-Operation und zur Schaumsklerosierung darstellt.