Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Das Deutsche im typologischen Spektrum 9 Das Deutsche im typologischen Spektrum 11 Das Deutsche im typologischen Spektrum 13 legte Beiträge. B. Haftka nimmt gängige, aber widersprüchliche typologische Einordnungen des Deutschen zum Ausgangspunkt, um mit einigen wenigen Annahmen über "scrambling" und "checking" den Mischtyp so auszubuchstabieren: Deutsch ist eine abgeleitete V2-Sprache mit zugrundeliegender SOV-Reihenfolge und flexibler, aber keineswegs ungeregelter Wortfolge. Ebenso folgt C. Platzack in seinem Beitrag über die germanischen V2-Sprachen dem auch für das Deutsche gültigen Symmetrie-Prinzip, daß das finite Verb im Hauptsatz stets dieselbe Position einnimmt, sieht jedoch für die typologische Variation in der Vorfeldbesetzung andere Mechanismen vor. C. Wilder schließlich ordnet die sog. V2-Effekte bezüglich der Grammatik der Ellipse (etwa Deutsch vs. Englisch) als Resultat unabhängiger einzelsprachlicher Optionen innerhalb von sprachübergreifend wirksamen Prinzipien der Ellipsen-Bildung ein. Diachronie: Wenn, wie in (1) oben festgestellt, die Typologie die Aufgabe hat, den kontingenten Variationsbereich sprachlicher Ausdrucksbildung zwischen "Notwendig" und "Unmöglich" zu strukturieren, dann legt sie natürlich auch die jeweiligen Spielräume für historische Veränderungen fest. Nun aber ist die diachrone Abfolge der Zustände einer Sprache keineswegs einfach als sequentielle Rückprojektion ihrer synchronen Koordinaten in die Sprachgeschichte zu erfassen, und wieder ist es die ausbuchstabierte Charakterisierung als "Mischtyp", die einem solchen Kurzschluß vorbeugt, wie die Beiträge von W. U. Wurzel zur Flexion und K. Donhauser zur Negation verdeutlichen. Wortfeldstruktur. Daß sich selbst in einem generell zum Grundwortschatz gehörigen und durch Universalien hinreichend prädeterminierten Wortfeld wie dem der Ausdrücke für räumliche Dimensionen Partitionstypen unterscheiden lassen, zeigt der Aufsatz von E. Lang. Wieder erscheint hierbei das Deutsche als anteilig spezifizierter "Mischtyp" zwischen proportionsbasierter und betrachterbasierter Dimensionszuweisung. Genau dies aber ist die Basis, von der aus sprachspezifische Mehrdeutigkeiten, Lücken und Inferenzen erklärt werden können. Hier zeigt sich erneut, daß die Charakteristik "Mischtyp" gekoppelt ist mit einer exakten Angabe der Ingredienzen. Schießlich ist eine begründete Kennzeichnung als "Mischtyp" auch der geeignete Ausgangspunkt, um das Deutsche in areallinguistischen Bezügen (vgl. die Beiträge von O. Dahl und E. König) und Interferenzprozessen (dazu u.a. E. Lang und U. Engel/E. Geller) zu positionieren.