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ZusammenfassungEin Kind auf die Welt zu bringen, bedeutet heute, diese Aufgabe als Projekt des „unternehmerischen Selbst“ zum eigenen Vorteil und Vorteil des Kindes selbstverantwortlich und erfolgreich zu managen. Erwartet wird nicht nur, gut informiert zu sein zu den Abläufen, Risiken und Interventionen bei der Geburt, sondern auch, eigene Wunschvorstellungen zur Geburt zu entwickeln, die eigene Gesundheit zu sichern, geburtsoptimierende Körpertechniken zu beherrschen und auf dem „Markt“ der Geburtshilfe die richtigen Entscheidungen zu treffen. Vor dem Hintergrund dieser Qualifikationsansprüche ist es für Schwangere und ihre Partner zum Standard geworden, Geburtsvorbereitungskurse zu besuchen. Der Beitrag rekonstruiert zunächst die Entwicklung der Geburt hin zu einer Bildungsaufgabe, um anschließend empirisch der Frage nachzugehen, was bei dieser Bildung genau passiert. Anhand ethnografischen Beobachtungsmaterials aus Bildungsangeboten „rund um die Geburt“ wird nachgezeichnet, wie werdende Eltern von institutionellen Akteur_innen für die Geburt vorbereitet und qualifiziert werden, welche sozialen Anrufungen sie erleben, was öffentlich gemacht wird und was auch nicht. Nachgezeichnet wird schließlich auch, welche Geschlechterordnung der Geburt kreiert wird, indem der Vater in spezifischer und von der Mutter unterschiedener Weise als Bildungsobjekt adressiert wird. Abschließend werden die Befunde theoretisch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Neoliberalisierungen theoretisch reflektiert.
ZusammenfassungEin Kind auf die Welt zu bringen, bedeutet heute, diese Aufgabe als Projekt des „unternehmerischen Selbst“ zum eigenen Vorteil und Vorteil des Kindes selbstverantwortlich und erfolgreich zu managen. Erwartet wird nicht nur, gut informiert zu sein zu den Abläufen, Risiken und Interventionen bei der Geburt, sondern auch, eigene Wunschvorstellungen zur Geburt zu entwickeln, die eigene Gesundheit zu sichern, geburtsoptimierende Körpertechniken zu beherrschen und auf dem „Markt“ der Geburtshilfe die richtigen Entscheidungen zu treffen. Vor dem Hintergrund dieser Qualifikationsansprüche ist es für Schwangere und ihre Partner zum Standard geworden, Geburtsvorbereitungskurse zu besuchen. Der Beitrag rekonstruiert zunächst die Entwicklung der Geburt hin zu einer Bildungsaufgabe, um anschließend empirisch der Frage nachzugehen, was bei dieser Bildung genau passiert. Anhand ethnografischen Beobachtungsmaterials aus Bildungsangeboten „rund um die Geburt“ wird nachgezeichnet, wie werdende Eltern von institutionellen Akteur_innen für die Geburt vorbereitet und qualifiziert werden, welche sozialen Anrufungen sie erleben, was öffentlich gemacht wird und was auch nicht. Nachgezeichnet wird schließlich auch, welche Geschlechterordnung der Geburt kreiert wird, indem der Vater in spezifischer und von der Mutter unterschiedener Weise als Bildungsobjekt adressiert wird. Abschließend werden die Befunde theoretisch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Neoliberalisierungen theoretisch reflektiert.
ZusammenfassungDas Aufkommen der Alternativbezeichnungen „Kleine Geburt“ und „Stille Geburt“ ist Ausdruck eines Wandels im Umgang mit Fehlgeburt und Totgeburt. Anstoß des Wandels war zivilgesellschaftliches Engagement Betroffener in den 1980er-Jahren, die sich gegen Entrechtungen in den Kliniken und für soziale Sichtbarkeit und Anerkennung des Verlusts einsetzten. Im Beitrag wird argumentiert, dass Fehl- und Totgeburt in Gesellschaft und Geburtshilfe zunehmend als Geburt (und Verlust) eines Kindes behandelt und Betroffene damit als Eltern anerkannt werden. Empirische Grundlage ist ein Datenkorpus aus narrativen Interviews und natürlichen Daten, die sequenzanalytisch und theoriegenerierend ausgewertet wurden. Der mehrdimensionale Wandel wird anhand von Veränderungen im deutschen Recht, in sozialen Medien und in der Geburtshilfe plausibilisiert. Erstens werden Betroffene durch Änderungen des Personenstandsgesetzes für Fehlgeborene symbolisch als Eltern anerkannt. Zweitens entwickelte sich in Online-Foren ein kollektives Selbstverständnis von „Sternenelternschaft“, das diskursive und institutionelle Veränderungen außerhalb des Internets bewirkte. Daneben legitimieren und normalisieren individuelle Selbstzeugnisse in den sozialen Medien, über Fehl- und Stillgeburt zu sprechen und diese zu zeigen. Drittens werden die professionellen Praktiken der Personalisierung von Stillgeborenen in der Geburtshilfe diskutiert, die nach Totgeburten inzwischen umfänglich, nach Fehlgeburten teilweise, etabliert sind.
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