Die Verwendung von Forschungssoftware zur Unterstützung methodischer Vorgehensweisen insbesondere bei Untersuchungen zu Mediennutzung oder -aneignung innerhalb digitaler Medienumgebungen bietet Vorteile etwa bei der Datensammlung, -auswertung oder -darstellung. Forschungssoftware ist jedoch häufig sehr spezialisiert und an eher kleine Zielgruppen gerichtet. Diese haben einerseits sehr spezielle Ansprüche an die Funktionen einer solchen Software und sind andererseits, indem sie sie aktiv nutzen, wichtig für die Nachhaltigkeit und damit Langlebigkeit der Forschungssoftware. Eine Möglichkeit, Zielgruppenansprüche und Softwarenachhaltigkeit gewinnbringend miteinander zu vereinen und den Nutzerkreis der Forschenden schon bei der Softwareentwicklung zu involvieren, bietet der Co-Creation-Ansatz. Im Artikel wird gezeigt, wie der Einsatz von Co-Creation bei der Entwicklung von Forschungssoftware angewendet werden kann. Illustriert wird dies am Beispiel der beiden Programme MeTag und MeSort, die derzeit am ZeMKI in Bremen im Rahmen eines DFG-Projektes entstehen. Zunächst wird demonstriert, welche Vorteile der Einsatz von Forschungssoftware insbesondere zur Unterstützung cross-medialer Methoden in der Mediatisierungsforschung gegenüber herkömmlichen Vorgehensweisen bietet, und dann mit der Beschreibung zweier Workshops gezeigt, wie der Co-Creation-Ansatz bei der Entwicklung dieser Software im Projekt umgesetzt wurde.