Aktuelle epidemiologische Daten zeigen, dass es in den kommenden Jahrzehnten zu einem starken Anstieg der Inzidenz von Typ-2-Diabetes und somit des Schwangerschaftsdiabetes vor allem in den so genannten Entwicklungsländern kommen wird. Obwohl die Mehrzahl von Schwangerschaften und Entbindungen in diesen Ländern stattfinden, ist ausgesprochen wenig über die Prävalenz von Schwangerschaftsdiabetes in Ostafrika bekannt. Eine fetale, diabetische Störung, die intrauterin durch metabolische Einflüsse des mütterlichen Diabetes ausgelöst wird, führt letztlich zu einer Erhöhung der Prävalenz von Diabetes in den darauffolgenden Generationen. Unsere Datenerhebung in einem ostafrikanischen Tertiärzentrum zeigt, dass im Jahre 2007 3,1% der Neugeborenen ein Geburtsgewicht von mehr als 4000 g (Mittelwert 4300 g; Min. 4000 g, Max. 5600 g) aufwiesen, wobei das durchschnittliche Geburtsgewicht während dieses Zeitraumes bei nur 3046 g (Min. 600 g, Max. 3200 g) lag. Aufgrund persönlicher Erfahrungen in Ostafrika mutmassen die Autoren, dass dieser Erkrankung trotz ihrer enormen Tragweite vor allem in den Ländern der Dritten Welt zu wenig Beachtung geschenkt wird. Es muss damit gerechnet werden, dass der afrikanische Kontinent in naher Zukunft neben den bekannten Infektionserkrankungen wie HIV/AIDS zunehmend mit Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes zu kämpfen haben wird.