Vergessene Verknüpfungslogiken zwischen Institutionen des Lebenslaufs intention des Beitrages ist es, Geschlecht und Familie auf der Basis eines institutionenorientierten Lebenslaufansatzes neu zu durchdenken. Die Zentrierung auf gesellschaftliche Institutionen als Orte der Vermittlung von individuellem H andeln und sozialstrukturellen Bedingungen ermöglicht es, mikro-, meso-und makrosoziale Interdependenzen in den Mi ttelpunkt zu rücken und bisher zum großen Teil verdeckten, da indirekten Strukturierungen von Geschlechterverhältnissen auf die Spur zu kommen. Aus dieser Perspektive relativiert sich die in der Lebenslaufforschung dominierende Individualisierungs-These zugunsten der Erkenntnis, dass Individuen sich durch institutionelle Eigenlogiken untereinander ve rnetzt sehen, die sie in neue Zwickmühlen bringen. Der Beitrag von Lebenslauf-Institutionen zur Rekonstruktion einer Geschlechterordnung gerät zwar zunehmend in Widerspruch zu Anforderungen an das individuelle Management der eigenen Biographie, doch der relationale Bezug zwischen Institutionen scheint Familie und Geschlecht weder aus ihren subjektiven Verpflichtungsmustem zu entlassen, noch aus ihrer sozialstrukturellen Vermittlerrolle zwischen biographischen Optionen und inkompatiblen institutionelIen V erfügbarkeits-Ansprüchen.