Für eine schnelle postoperative Rekonvaleszenz und eine
hohe Patientenzufriedenheit ist eine adäquate Schmerztherapie
eine der wesentlichen Voraussetzungen. Nur durch
eine annähernde Schmerzfreiheit nach abdominalchirurgischen
Eingriffen ist eine frühe postoperative Mobilisation
möglich. Dies ist besonders wichtig für «Fast-track»-Rehabilitationskonzepte,
deren Ziel es ist, den Genesungsprozess
der Patienten zu beschleunigen, allgemeine Komplikationen
zu vermeiden und das Risiko operativer Eingriffe zu vermindern.
Durch eine thorakale Periduralanalgesie kann bei Kolonresektionen
eine fast vollständige Schmerzfreiheit erzielt
werden. Die kombinierte Gabe eines Lokalanästhetikums
und eines Opioids in den Periduralraum stellt die effektivste
Analgesietechnik bei abdominalchirurgischen Eingriffen dar.
Darüber hinaus hat dieses Verfahren einen positiven Einfluss
auf die postoperative Funktion des Magen-Darm-
Trakts. Die patientenkontrollierte systemische Opioidgabe
stellt eine alternative schmerztherapeutische Behandlungsstrategie
dar. Allerdings besitzt dieses Verfahren gerade bei
abdominalchirurgischen Patienten eine Reihe von Nachteilen.
So ist der analgetische Effekt von Opioiden zwar bei ruhenden
Patienten hoch, bei rascher postoperativer Mobilisation
nimmt die Effektivität der Opioide jedoch deutlich ab.
Außerdem hat diese Substanzgruppe einen sedierenden Effekt,
wirkt proemetisch und beeinträchtigt die postoperative
Darmmotilität. Es hat sich als besonders günstig erwiesen,
die thorakale Periduralanalgesie mit der systemischen Gabe
von Nichtopioidanalgetika wie Metamizol, Paracetamol oder
COX-II-Hemmern zu kombinieren. Die zusätzliche Basisanalgesie
durch die Nichtopioidanalgetika ist auch zur Bekämpfung
extraabdomineller Schmerzen geeignet.