Zusammenfassung
Ziel der Studie Bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider
Arthritis sind Haus- und Fachärzte, Pflegedienste, Ergo- und
Physiotherapeuten sowie verschiedene andere Berufsgruppen beteiligt. Ziel dieser
Studie ist eine Beschreibung dieser interprofessionellen Kooperationen in der
alltäglichen Versorgungspraxis aus hausärztlicher Sicht.
Methodik Mittels einer Querschnittserhebung wurden von Februar bis
September 2017 die Kooperationen von Hausärzten (n=121 in 68
Praxen) in Hessen und Rheinland-Pfalz mit verschiedenen anderen Versorgern
erfasst. Diese Querschnittserhebung war in die prospektive Kohortenstudie PANORA
(Prävalenz von Anti-CCP-Antikörpern bei Patienten mit neuen
Beschwerden am Bewegungsapparat) integriert. Der verwendete Fragebogen
für Hausärzte enthielt geschlossene Fragen zu Soziodemografie,
Häufigkeit, Gewichtung und Bewertung der bestehenden Kooperationen. Die
erhobenen Daten wurden deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse Bei Betrachtung der von Hausärzten
übernommenen Aufgaben, gaben mehr als 70% der Ärzte an
bei der Betreuung ihrer Patienten mit rheumatoider Arthritis
„oft“ die Koordination der Medikamente, Gespräche
über die Diagnose und Laborkontrollen durchzuführen. Die
häufigste Kooperation mit der größten Wichtigkeit und
einer geringen Zufriedenheit ergab sich mit den Rheumatologen. Als
zweithäufigste Kooperation und hoher Wichtigkeit wurde die Kooperation
mit den Physiotherapeuten bewertet. Die höchste Zufriedenheit wurde mit
der Zusammenarbeit mit Pflegediensten beschrieben.
Schlussfolgerung Die vorliegende Studie zeigt, dass Hausärzte bei
der Versorgung von Patienten mit rheumatoider Arthritis in jedem Stadium der
Versorgung verschiedene Versorgungsaufgaben übernehmen und dabei
unterschiedlich häufig mit anderen Versorgern zusammenarbeiten.
Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Rheumatologen und den Physiotherapeuten
ist den Hausärzten wichtig. Jedoch wurde die Kooperation mit
Rheumatologen als unzureichend und verbesserungswürdig beurteilt.