ZusammenfassungIn den vergangenen 3 Jahrzehnten nahm die Qualitätsentwicklung in der Primärprävention und Gesundheitsförderung eine deutliche Entwicklung. Wesentlich dazu beigetragen hat ihre gesetzliche Verankerung. Einen Schub gaben die Wiedereinführung der Prävention und Gesundheitsförderung in der gesetzlichen Krankenversicherung und das Präventionsgesetz. Die damit bereits im Vorfeld begonnenen Diskurse unter Einbindung zahlreicher Forschender, Träger und Akteure unterschiedlicher Felder der Prävention und Gesundheitsförderung trugen zu einem vermehrten Verständnis zentraler Aspekte der Qualitätsentwicklung bei. Inzwischen liegen für die Prävention und Gesundheitsförderung umfassende Verfahren zur Qualitätssicherung und -entwicklung vor. Zudem sind für alle 4 Qualitätsdimensionen – Planungs‑, Struktur‑, Prozess- und Ergebnisqualität – Handlungsempfehlungen, Checklisten, Instrumente etc. aufbereitet und leicht zugänglich. Zertifizierungen und Qualitätssiegel für Interventionen und gesundheitsförderliche Einrichtungen sind verfügbar.Allerdings wird keines der genannten Verfahren flächendeckend und kontinuierlich eingesetzt. Die Bereiche in der Prävention und Gesundheitsförderung unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Umsetzung der Qualitätssicherung. Hindernisse sind u. a. unzureichende personelle und finanzielle Ressourcen bei gleichzeitiger Diskontinuität sowie einrichtungsinterne Qualitätsmanagementsysteme. Handlungsbedarf besteht bei der Weiterentwicklung der Umsetzung von Qualität vor Ort, insbesondere im Setting Kommune, und der Integration der Qualitätssicherung in die bestehenden Strukturen. Qualifizierung, ein intensiver Austausch sowie eine kleinräumige Präventionsberichterstattung sollten die Qualitätsentwicklung fördern.