Halogen-oder nitrosubstituierte einkernige o-Chinondiazide bilden rnit Dimethylketenp-tolylimid in inerten Losungsmitteln cyclische 1 : 1-Addukte (1.4.5-Oxadiazepine) vom Typ 1. In Alkoholen erhalt man Verbindungen, die aus je 1 Mol Chinondiazid, Ketenimid und Alkohol aufgebaut sind und fur die ebenfalls Oxadiazepin-Struktur wahrscheinlich ist.Ried und Dietrich3) fanden, da13 o-Chinondiazide rnit Ketenen kristalline 1 : 1-und 1 : 2-Addukte bilden, welche die Struktur von benzokondensierten 1.4.5-Oxadiazepinen haben. Wir haben untersucht, ob auch Ketenimide analog reagieren.
Addition in inerten LosungsmittelnLaBt man Dimethylketen-p-tolylimid4) in k h e r oder Essigester auf halogen-oder nitrosubstituierte einkernige o-Chinondiazide einwirken, so erhalt man 1 : 1-Addukte.Die Addition erfolgt wie bei den Ketenen an die C=C-Doppelbindung des Ketenimids zu 2-Imino-1.4.5-benzo-oxadiazepinen (1 -9, wie sich aus der C=N-Valenzschwingungsbande in den IR-Spektren bei 1690 cm-1 ergibt (Tabelle 1).Die Addukte 1-5 sind lichtempfindlich. Sie losen sich, auI3er in Alkoholen, sehr leicht in den gebrauchlichen organischen Losungsmitteln und fallen bei Zusatz von Methanol mikrokristallin aus.
Addition in AlkoholenDimethylketen-p-tolylimid reagiert bei Raumtempertur nicht rnit Alkoholens).Wir haben deshalb versucht, die 2-Imino-1.4.5-benzo-oxadiazepine auch in Alkoholen darzustellen. Die hierbei erhaltenen Produkte sind jedoch mit 1-5 nicht identisch. Aufgrund der Analysen bestehen sie aus je 1 Mol Chinondiazid, Ketenimid und Alkohol, der nicht als Kristallalkohol vorliegt.