Reallabore und Realexperimente sind derzeit in aller Munde-der hier folgende Beitrag möchte auf der Grundlage der Erfahrungen des "Reallabors für nachhaltige Mobilitätskultur" (RNM, s. a. Steckbrief im Anhang des Buchs und Alcántara et al. 2018) aufzeigen, wie Realexperimente (im Rahmen eines Reallabors oder eines anderen transformativen Forschungsformats) konzipiert werden können (zum Begriff der Realexperimente s. Kapitel 2). Im RNM wurden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Forschungsteam aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule, Studierenden sowie Praxisakteuren aus zivilgesellschaftlichen Initiativen oder Vereinen in einem Zeitraum von ca. 18 Monaten unterschiedliche mobilitätsbezogene Realexperimente entwickelt und durchgeführt. Diese Realexperimente waren Interventionen, die ca. drei Monate dauerten, von Teams aus Praxisakteuren und Studierenden geplant und durchgeführt wurden und dafür ein Budget von jeweils 5.000 Euro zur Verfügung hatten. Damit konnten Baumaterialien, aber auch Arbeitsleistungen oder Werbemittel usw. bezahlt werden. Ein Beispiel für ein Realexperiment aus dem RNM sind die "Parklets für Stuttgart". Dabei wurden straßenbegleitende Autostellplätze temporär umgenutzt und durch Installationen von Studierenden (z. B. in Form von Sitzgelegenheiten, urbanem Gärtnern, Spielflächen) für alle Menschen zugänglich gemacht, um die Verteilungsgerechtigkeit von öffentlichem Raum zu hinterfragen. Die Durchführungsdauer der Realexperimente kann natürlich je nach Forschungskontext stark variieren. Auch das zur Verfügung stehende Budget hängt vom Forschungskontext ab. Die gemeinsame transdisziplinäre Forschung umfasste im RNM die Bildung von Netzwerken und Kooperationsstrukturen, die Konzeption von Experimental