ZusammenfassungPartizipation von Schülerinnen und Schülern gilt als wichtiges Element pädagogischen Handelns in der Demokratie, erweist sich aber in der Umsetzung als herausfordernd, da zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen bzw. Schülern ein unaufhebbar asymmetrisches Verhältnis besteht. Es kommt in diesem Rahmen zu Partizipationssituationen, in denen die Autonomieansprüche, die mit der Forderung nach Partizipation verbunden sind, nicht eingelöst werden, auch wenn der Anschein erweckt wird, Mitbestimmung wäre möglich. Eine praxistheoretische Analyse einer Unterrichtsepisode zur Leistungsrückmeldung und -bewertung zeigt, wie die Praktiken des ‚doing student‘ und ‚doing participation‘ ineinander verschränkt sind und dazu beitragen, eine wirkmächtige Ordnung zu etablieren, in der oberflächlich Meinungsäußerungen möglich, aber inhaltliche Widerspruchsmöglichkeiten verwehrt sind. Die als partizipativ inszenierte Bewertung ihrer Leistung sollen die Schülerinnen und Schüler „einfach hinnehmen“.