ZusammenfassungDie Infektionen der Beugesehnenscheide gehören immer noch zu den gravierendsten und folgenschwersten Infektionen an der Hand. Wenn die typischen Kardinalzeichen einer Beugesehnenscheideninfektion nach Kanavel bestehen, sollte unverzüglich die Indikation zur Operation gestellt werden. Die Folgeschäden einer verzögerten oder verspäteten Operation mit enormen Bewegungseinschränkungen der Finger durch Zerstörung der Gleitschichten und massiven Verklebungen, die sich später häufig nur noch wenig durch Handtherapie verbessern lassen, sind so gravierend, dass sich konservative Therapieversuche nur sehr schwer rechtfertigen lassen. Das schnelle chirurgische Eingreifen und die frühzeitige Eröffnung und Entlastung sowie die Spülung der Sehnenscheide kann die Erkrankung, die Zerstörung der Gleitschichten sowie die starken Schmerzen fast augenblicklich beenden. Wichtig sind ein schnelles Erkennen und ein schnelles Handeln. Bei frühzeitiger Intervention kann häufig die normale Handfunktion komplett wiederhergestellt werden.