S.S'-Dialkyl-dithiobiurete (l), durch Alkylierung von Dithiobiuret gut zuganglich, eignen sich als Ausgangsstoffe fur eine einfache Synthese von 1.3.5-Triazinen, die mehrere funktionelle Gruppen enthalten. Mit Carbonssurechloriden lassen sich in einem Reaktionsschritt 2substituierte 4.6-Bis-alkylmercapto-1.3.5-triazine (2, 4) darstellen, die mit Hydroperoxid in die 4.6-Dihydroxy-(12) und mit Chlor in die 4.6-Dichlor-l.3.5-triazine (13) ubergefuhrt werden k6nnen. Die Anwendung der neuen Synthese auf S-Alkyl-guanyl-isothiuroniumsalze (8) und Imino-bis-[carbimidsaure-phenylester] (10) fuhrt zu 2-substituierten 4-Amino-6alkylmercapto-(9) bzw. 4.6-Diphenoxy-1.3.5-triazinen (11).Die Darstellung von 1.3.5-Triazinen, die in 2-Stellung einen C -C-verknupften Substituenten R und in 4-und 6-Stellung zwei funktionelle Gruppen enthalten, stofit auf groJ3ere experimentelle Schwierigkeiten, sobald man an die Struktur des Substituenten R bestimmte Anforderungen stellt. 4.6-Diamino-1.3.5-triazine sind zwar recht gut zuganglich, aber der Ersatz der Aminogruppe durch andere funktionelle Gruppen (z. B. C1, OH, SH) ist nur schwer zu erreichen. 4.6-Diamino-1.3.5-triazine erhalt man elegant aus Nitrilen und Dicyandiamidl) oder aus Saurederivaten, z. B. Estern oder Chloriden, und BiguanidinenzJ). Die uberfuhrung in die Hydroxyverbindungen gelingt nur unter drastischen Bedingungen mit 90-proz. Schwefel-saure4) oder 50-proz. Natronlauges). Diese Schwierigkeiten lassen sich dadurch umgehen, da8 man die Hydrolyse auf der Acyl-dicyandiamid-Stufe durchfuhrt und anschliel3end die Acylguanyl-harnstoffe 6 7 ) bzw. Acylbiurete7-9) cyclisiert. Diese Methode liefert zum Teil sehr gute Resultate, versagt aber in vielen Fallen; z. B. konnten wir Anthrachinonyl-triazine (vgl. Tab. 1) auf diesem Wege nicht darstellen.