Bislang wurde das verstärkte Aufkommen von Finanzanlagen auf Wohnungsmärkten vorwiegend in Metropolen oder auf nationaler Ebene untersucht. Der Fokus lag dabei zumeist auf institutionellen Akteuren. Die Untersuchung von Finanzanlagenin Wohnraum in Städten unterhalb der Metropolebene und durch Privatpersonen wurde bislang vernachlässigt. In vorliegender Untersuchung stelle ich deshalb die Manifestation von Finanzanlagen auf den Wohnungsmärkten in einer Stadt abseits der Metropolebene in den Mittelpunkt und setze dabei auf einen Mixed-methods-Ansatz aus quantitativer Grundbuch- und Datenanalyse sowie qualitativen Experteninterviews. Der Beitrag zeigt auf, dass abseits der Metropolen die Nutzung von Wohnraum in ein Investitionsobjekt vorwiegend von privaten Akteuren vollzogen wird. Diese investieren weniger aus Spekulation und in Erwartung von Wertsteigerung, sondern zur privaten und familiären Vorsorge und vor allem zur Wertsicherung. Auch diese Form von Finanzanlagen in Wohnraum hat folgenschwere Auswirkungen auf andere Marktakteure. Der gesamte Wohnungsmarkt richtet sich sukzessive auf diesen neuen Investorentypus aus. Immobiliensind somit zunehmend zu einer Anlageform von Vielen geworden.