Die gegenwärtigen Veränderungen in der pharmazeutischen Industrie wirken sich auch auf die Anforderungsprofile von Hochschulabsolventinnen und ‐absolventen aus. In diesem Beitrag beschreiben die Autoren ihre Erfahrungen mit und Einsichten zu diesem Thema aus Sicht einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften und aus Sicht der Industrie. Bewusst provozierend hinterfragen sie die starke Betonung der Kompetenzorientierung und deren gegenwärtige Umsetzung in der Hochschullehre. Sie meinen, dass die Beschreibung von Modulen und Lernzielen dem für die Praxis unabdingbaren Fachwissen häufig zu wenig Raum gibt und stellen den Zweiklang aus Wissen und Können am Beispiel der Lehrphilosophie von Carl Remigius Fresenius (1818–1897) als Gegenpol dar. Am Beispiel der M.Sc. Executive Initiative wird die Notwendigkeit und konkrete Umsetzbarkeit der Verflechtung von Wissensvermittlung und anwendungsorientierter Lehre im Kontext der Pharmaindustrie 4.0 verdeutlicht.