Abstract:To what extent did secrecy emerge as the uncontested norm for international negotiations after the Renaissance? Th is article introduces six key negotiation practitioners from 17th century Europe, including some of the earliest writers on negotiation: Hotman, Mazarini, Wicquefort, Rousseau de Chamoy, Callières, and Pecquet. An analysis of their writings demonstrates that if an ambassador had to appear in the bright light of the royal court, he became constantly preoccupied by secrecy. He needed to find ways to… Show more
“…Da sowohl die Ausdifferenzierung und staatliche Monopolisierung von geheimdienstlichen Sonderrollen (Herman 1998) als auch Geheimhaltung als unbestrittene Norm diplomatischer Kommunikation (Colson 2008) relativ späte Errungenschaften darstellen, stehen Gesandte unter dem ständigen Doppelverdacht des Verrats und der Spionage und stellen sowohl für Prinzipale als auch für Verhandlungspartner eine mögliche Quelle künftiger Gefahren dar, gegen die man sich je gegenwärtig absichern muss. Diesem Problem kann auf verschiedenen Wegen abgeholfen werden, die sich ohne Anspruch auf Vollzähligkeit kurz umreißen lassen.…”
Section: Diplomatisches Vertrauen Und Misstrauen Als Zeitproblemunclassified
“…;Gilboa 2001). Gerade dies ermöglicht es jedoch, in vertraulichen, kleinformatigen, aber kontinuierlichen Verhandlungen damit verbundene Motivlagen stillzulegen und über Sachthemen kooperativ zu verhandeln und zu entscheiden -oder alternativ den Entscheidungsdruck zu erhöhen und ansonsten unwahrscheinliche Lösungen zu mobilisieren (Colson 2008;Japp/Kusche 2004;Lange 2010). Selbst eine Verrohung diplomatischer Sitten in der öffentlichen Kommunikation ist daher vielleicht nicht nur als Prozess des Verfalls, sondern vielmehr der Normalisierung politischer Kommunikation aufzufassen, die Formen wie Kooperation, Konkurrenz und Konflikt, sowie Über-und Unterordnung deutlicher voneinander differenzieren und auf unterschiedliche Schauplätze und Rollen verteilen kann.…”
Section: Das Publikum Der Diplomatie: Prinzipale Und Projektionenunclassified
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie? https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
“…Da sowohl die Ausdifferenzierung und staatliche Monopolisierung von geheimdienstlichen Sonderrollen (Herman 1998) als auch Geheimhaltung als unbestrittene Norm diplomatischer Kommunikation (Colson 2008) relativ späte Errungenschaften darstellen, stehen Gesandte unter dem ständigen Doppelverdacht des Verrats und der Spionage und stellen sowohl für Prinzipale als auch für Verhandlungspartner eine mögliche Quelle künftiger Gefahren dar, gegen die man sich je gegenwärtig absichern muss. Diesem Problem kann auf verschiedenen Wegen abgeholfen werden, die sich ohne Anspruch auf Vollzähligkeit kurz umreißen lassen.…”
Section: Diplomatisches Vertrauen Und Misstrauen Als Zeitproblemunclassified
“…;Gilboa 2001). Gerade dies ermöglicht es jedoch, in vertraulichen, kleinformatigen, aber kontinuierlichen Verhandlungen damit verbundene Motivlagen stillzulegen und über Sachthemen kooperativ zu verhandeln und zu entscheiden -oder alternativ den Entscheidungsdruck zu erhöhen und ansonsten unwahrscheinliche Lösungen zu mobilisieren (Colson 2008;Japp/Kusche 2004;Lange 2010). Selbst eine Verrohung diplomatischer Sitten in der öffentlichen Kommunikation ist daher vielleicht nicht nur als Prozess des Verfalls, sondern vielmehr der Normalisierung politischer Kommunikation aufzufassen, die Formen wie Kooperation, Konkurrenz und Konflikt, sowie Über-und Unterordnung deutlicher voneinander differenzieren und auf unterschiedliche Schauplätze und Rollen verteilen kann.…”
Section: Das Publikum Der Diplomatie: Prinzipale Und Projektionenunclassified
Diplomatische Praktiken findet man sowohl in der modernen Weltgesellschaft als auch in Stammes- und Adelsgesellschaften. Dieses Buch untersucht und vergleicht sie erstmals systematisch aus soziologischer Perspektive. Im Mittelpunkt steht dabei die These, dass die Hauptbedingung jeder Diplomatie in der Anerkennung von Grenzen liegt. Darüber hinaus werden auch unkonventionelle Fragen beantwortet: Wie verhandelt man etwa mit rituellen Artefakten oder mit diplomatischen Hochstaplern? Kann Unhöflichkeit diplomatische Autonomie steigern? Und wie ermöglicht Spionage vertrauensvolle Diplomatie? https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
“…Secrecy in the conduct of international relations is not new or unique to the EU context. The norm of secrecy in international negotiations is historically traced back to the time when royal court ambassadors had to be constantly preoccupied by secrecy and find ways to protect their secrets (Colson, 2008). Despite public demands for more transparency, it remains a challenge to accommodate such demands in light of ingrained norms of secrecy in the diplomatic culture (O'Reilly, 2017).…”
Section: Foreign Affairs and Logics Of Secrecy And Transparencymentioning
This thematic issue shows how the interplays of secrecy and transparency have been a salient driver of institutional politics in EU foreign affairs. It offers a critical reading of the most recent developments in EU's international negotiations, an analysis of case law and empirical insights on public and institutional access to information. The Issue provides an interdisciplinary understanding of how information flows affect and are affect by the EU's institutional balance through synergising perspectives from the fields of political science, public administration and law. This editorial outlines the central questions raised in this thematic issue and highlights its main findings.
“…This first level fits in the modern diplomatic tradition, linked to the creation of the State and protector of the great interests. Colson (2008) considers that the paradigm of negotiation is the secret, the only way to protect the own interests. At the same time, the negotiation is successful when the secrets of third parties are discovered.…”
Section: Three Levels Of Management Of Diplomatic Informationmentioning
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