ZusammenfassungDer vorliegende theoretische Beitrag erläutert Zweck, Anwendungsbereiche und Charakteristika von Transdisziplinarität und skizziert diese als einen vielversprechenden Weg um verschiedene akademische Disziplinen und Coaching-Praxis im Kontext von Coaching-Prozessforschung zusammenzubringen. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme zum Verhältnis von Coaching-Forschung und Coaching-Praxis stellt der Beitrag interdisziplinäre und transdisziplinäre Settings als Möglichkeiten vor, existierende Widersprüche und Differenzen zu überwinden. Anhand der Beschreibung eines aktuellen Forschungsprojekts (bzw. seiner Genese), an dem Linguistik, Psychologie und Coaching-Praxis beteiligt sind, zeigt der Beitrag exemplarisch auf, wie Mitglieder unterschiedlicher disziplinärer Herkunft und mit unterschiedlicher Expertise zusammenfinden um sich einem gemeinsamen Forschungsziel im Bereich der Coaching-Prozessforschung zu widmen. Obwohl das Projekt noch nicht im eigentlichen Sinne transdisziplinär ist, erlaubt die Darstellung seiner Entwicklung und seiner Morphologie die besonderen (kommunikativen und epistemischen) Herausforderungen zu reflektieren, die für eine erfolgreiche Kooperation aller beteiligten Stakeholder, d. h. Forscher*innen und Praktiker*innen, zu bewältigen sind. Der Beitrag möchte eine theoretische Diskussion darüber anstoßen, was Transdisziplinarität für Coaching und seine Beteiligten bedeuten kann und vor allem wie insbesondere Coaching Prozessforschung von solchen Arrangements profitieren kann.