Zusammenfassung
Hintergrund
Das modulare Schulungsprogramm FAMOSES (MOdulares Schulungsprogramm EpilepSie für FAmilien) bietet seit 20 Jahren Kindern mit Epilepsie und ihren Eltern die Möglichkeit, interaktiv Wissen über ihre Erkrankung und Bewältigungsstrategien zu erwerben.
Ziel der Arbeit
Es sollten die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf FAMOSES-Schulungen in Bezug auf die Durchführbarkeit, Bewertungen durch die Trainerinnen und die Teilnehmerevaluation untersucht werden.
Material und Methoden
FAMOSES-Trainerinnen wurden mit dem neu entwickelten Fragebogen zu „Auswirkungen der Pandemie auf Epilepsieschulungen“ (PES) befragt. Für die Bewertung der Kurse durch die teilnehmenden Eltern und Kinder wurden die regulären Evaluationsbögen ausgewertet.
Ergebnisse
Die Zahl der durchgeführten Kurse war 2020 geringer als im Vor-Pandemie-Jahr 2019 (Eltern: p = 0,049, Kinder: p = 0,057) und stieg 2021 wieder etwas an. Die Planung war aus Sicht vieler Trainerinnen aufwendiger und unsicherer (z. B. durch Kursverbote, Zugangsbeschränkungen, Hygienekonzept). Es gab keine COVID-19-Ausbrüche im Zusammenhang mit den Kursen. Zur Bewertung der durchgeführten Kurse wurden sowohl positive als auch schwierige Aspekte genannt (z. B. lohnende Kurse, Familien/Eltern waren dankbar; anstrengendere Kurse, weniger locker, Mehrarbeit). Trotzdem hat sich die Einschätzung der Trainerinnen, „sehr gerne“ oder „gerne“ FAMOSES-Kurse durchzuführen, in den meisten Fällen (73 %) nicht durch die Pandemie geändert. Die Evaluation der Schulungen durch die teilnehmenden Eltern und Kinder zeigte während der Pandemie vergleichbare Bewertungen wie vor Pandemiebeginn.
Diskussion
Die Planung und Durchführung von FAMOSES-Schulungen ist während der COVID-19-Pandemie aufwendiger geworden. Die Schulungen, die durchgeführt wurden, sind von den Trainerinnen trotz kritischer Punkte vielfach positiv bewertet worden, und die Teilnehmerzufriedenheit war hoch.