Maleinsaureanhydrid addiert sich bekanntlich an die 9,lO-Stellungen des Anthracens unter Bildung cines Adduktes, welches bei hijherer Temperatur wieder in die Edukte zerfallt. Bei der Anlagerung bildet sich ein Dihydro-anthracen-Dcrivat mit zwei voncinander getrenntcn Benzolkernen, wobei ein Verlust an Resonanzenergie stattfindet (vgl. Formelbild 1). Da aber zugleich zwei neue Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen entstehen, ist die Gesamtreaktion schwach cxotherm. Die Reaktionswarme ist ungefahr gleich: 4 E,-,-Z Ec=c-dRE, d. h. gleich der Energie der neu cntstandenen Rindungen abziiglich derjenigen der verschwundenen und des Unterschiedes in der Resonanzenergie. DEWAR gibt dafiir cinen Wert von etwa 35 kcal/Mol-ARE an, WHELAND einen solchen von nur 15-20 kcal/Mol-ARE, was etwas tief gegriffen zu sein scheint I$\).Bei den aromatischen Verbindungen ist die Dien-Addition praktisch auf das Anthracen und die hoheren linear anellierten Acene sowie verschiedene Benzologen und einige Derivate dersclben beschrankt. Das Naphtalin bildct hochstens Spuren eines Adduktes ; bei den Polymethylnaphtalinen liegt das Gleichgewicht indessen stark auf der Seite des letzteren2).Ein interessanter Fall tritt beim Perylen und einigen aihnlichen Vcrbindungen auf, wo ein Addukt zwar nicht gefasst werden kann, aber offensichtlich in kleinem Ausmass gebildet wird, da man bei Zugabe von Dehydrierungsmitteln das entsprechende XXIII Formelbild 1 1) 1. Mitteilung: Helv. 40, 541 (1957).