Fachthema 1 motivation Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass es im Beton, wie auch bei anderen Materialien, durch zyklisch-mechanische Beanspruchungen zu Deformations-und Schädigungsprozessen kommt, welche zum Versagen des Bauteils oder Probekörpers führen können. Dieser Versagenszustand tritt selbst bei Beanspruchungszuständen weit unterhalb der Materialfestigkeitsgrenze ein und wird als Ermüdung bezeichnet [1]. Während die Dehnungsentwicklung sowie die Steifigkeitsdegradation bei Ermüdungsversuchen an Betonprobekörpern hinreichend bekannt sind [2], sind die Schädigungsprozesse in der Meso-und der Mikroebene im Innern der Probekörper noch nicht ausreichend untersucht. Einen Hinweis auf innere Reibvorgänge liefern die von von der Haar et al. [3] sowie Elsmeier [4] dokumentierten Probekörpererwärmungen infolge zyklischer Beanspruchungen. Um diese Probekörpererwärmung energetisch untersuchen zu können, wird in dieser Publikation eine Methodik beschrieben und in einem Algorithmus umgesetzt, mit dem die vom Probekörper dissipierte Energie bestimmt werden kann. Anschließend werden für durchgeführte Ermüdungsversuche an Betonprobekörpern die Entwicklungen der mit jedem Lastzyklus dissipierten Energie über die Versuchslauf-zeit dargestellt und mit der Probekörpererwärmung verglichen. Bild 1 Ideal-elastischer Werkstoff (aus [5]) Ideal elastic material (acc. to [5]) Bild 2 Elasto-plastischer Werkstoff (aus [5]) Elasto-plastic material (acc. to [5]) Bild 3 Spannungs-Dehnungslinie von Beton (aus [5]) Stress-strain curve of concrete (acc. to [5]) Bild 4 Dissipationsenergie bei zyklischen Versuchen (schematische Darstellung) [3] Dissipation energy of cyclic tests (schematic diagram) [3]