“…Fragen nach impliziten Wissensbeständen, im Sinne von unbewussten (handlungsleitenden) Wahrnehmungs-, Denk-und Handlungsschemata bleiben in Rational-Choice-Modellen, genauso wie Erfahrungen durch die eigene Sozialisation, ausgespart (ebd.). Aus Sicht dieser Argumentation kann diskutiert werden, ob die Fokussierung auf Kompetenzunterschiede (als Resultat divergenter Ressourcen im Elternhaus) sowie herkunftsspezifische und unterschiedliche individuelle Entscheidungen ausreichen, ungleichen Bildungserfolg zu erklären, oder ob dies Gefahr läuft, den Blick auf Dynamiken und Mechanismen zu versperren, die innerhalb gesellschaftlicher Institutionen selbst ungleichheitsfördernd sind (Möller et al 2020). Emmerich und Hormel (2015, S. 228) Aus der Perspektive der bisherigen Argumentation lässt sich danach fragen, wieso in der empirischen Bildungsforschung eine starke Fokussierung auf Rational-Choice Ansätze zu beobachten ist (Maaz 2006;Baumert, Maaz & Trautwein 2009;Solga & Becker 2012;Thiersch 2014;Becker & Lauterbach 2016;Blossfeld et al 2019;Wimmer & Oberwimmer 2021).…”