Welche Voraussetzungen sind für die Ausstattung von Rettungsmitteln zu erfüllen?

Abstract

SICHERUNG DER STRUKTURQUALIT¾T nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn n Historische BetrachtungUns allen im Rettungsdienst sind bis zur Jahreswende ins neue Millennium die Vorschriften der alten DIN eine vertraute Grundlage für die äuûere Form und die innere Ausgestaltung unserer Rettungsmittel gewesen. Diese Zeiten sind vorbei, da seit Dezember 1999 für bodengebundene Rettungsmittel nunmehr europäische Normen gültig sind und für Patiententransportmittel in der Luft, auf dem Wasser und im schwierigen Gelände in Kürze gleichfalls europäische Normen zu erwarten sind.Was hat nun das Deutsche Institut für Normung veranlasst, sich 1990 der europäischen Entwicklung zu öffnen? Es war wohl die Erkenntnis, dass der europäische Zug nicht mehr aufzuhalten war und eigentlich nur noch die Devise gelten konnte ¹Mitmachen und ggf. das Allerschlimmste verhindernª.Dass es darauf ankommen musste, das Allerschlimmste zu verhindern, ergab sich einfach daraus, dass der Standard des Rettungswesens in Deutschland auf einem derartig hohen Level war, dass es unmöglich erschien, diesen gesamteuropäisch durchzusetzen. Im Rahmen der 10-jährigen europäischen Beratungen wurde auch deutlich, dass die europäischen Verhandlungspartner die Normen für das Rettungswesen nicht etwa als ein Instrument sehen, Qualität im Rettungsdienst zu induzieren und zu erhalten, sondern bei der Normungsarbeit fast ausschlieûlich Industrie-und Marktinteressen im Vordergrund stehen. Dies zeigt sich auch in der Zusammensetzung der europäischen Normenausschüsse für das Rettungswesen, die eine imponierende Übermacht von Industrievertretern ausweisen. Man muss im Ergebnis der Arbeiten feststellen, dass ± zumindest was den medizinisch-technischen Standard hinsichtlich der Gröûe und Ausstattung von Rettungsmitteln betrifft ± das hohe deutsche Niveau deutlich reduziert wurde.Besonders nachdenklich stimmt es auch, wenn vor diesem Hintergrund der massive Versuch einiger Bundesländer festgestellt werden muss, über fragwürdige Interpretationen des Regelfahrzeuges für die Notfallrettung die Niveauabsenkung noch voranzutreiben. Ob wir angesichts desolater Staatsfinanzen einen deutschen Konsens erreichen werden, über den Normstandard hinaus unser Leistungsniveau zu definieren, erscheint mir zweifelhaft. Dieser könnte zudem, wenn ein solcher Konsens Verbindlichkeit erlangen sollte, jederzeit als europäisches Wettbewerbshindernis beklagt werden. Sollten alle diese Hindernisse überwunden werden, müsste noch eine freiwillige Leistungsbereitschaft der Kostenträger erreicht werden. Stattdessen aber beobachten wir seit geraumer Zeit bereits die öffentliche Diskussion über die Kosten im Rettungs-

Vorgehaltene Medikamente auf notarztbesetzten Rettungsmitteln in Deutschland

“…Eine Auswahl dahingehend überlässt das DIN ausdrück-lich dem verantwortlichen Notfallmediziner. Die seit 1999 gültigen europäischen Normen für den Rettungsdienst (prEN 1789 und prEN 1865) sind an dieser Stelle ebenfalls wenig hilfreich, denn sie dürfen allenfalls als Mindestanforderung aufgefasst werden, die keinesfalls unterschritten werden darf [23]. In diesem Zusammenhang haben Genzwürker et al [19] bereits 2007 angeregt, dass sich die Ausstattung notarztbesetzter Rettungsmittel nach den aktuellen Empfehlungen nationaler und internationaler Fachgesellschaften richten solle, da diese nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin arbeiten.…”

Ausstattung von Notarzt-besetzten Rettungsmitteln in Baden-Württemberg

“…In recht offener Form wurde hier absichtlich nicht die Orientierung an Normen gefordert, deren Erstellung Jahre dauert und dementsprechend der Entwicklung und der Einfüh-rung neuer Verfahren weit hinterherhinkt. Zwar wurde mit den seit Dezember 1999 gültigen europäischen Normen die bis zu diesem Zeitpunkt gültige DIN in manchen Punkten verbessert, doch sollten sie als Mindeststandards verstanden werden [14]. Gemäß Rettungsdienstgesetz Baden-Württemberg sind die Forderungen der Euro-Normen so zu ergänzen, dass die Patientenversorgung dem aktuellen Stand der Notfallmedizin entspricht.…”

“…Der Zugang zum öffentlichen Telefonnetz, beispielsweise über ein Mobiltelefon, ist aber für medizinisches Personal in Boden-, Luftund Wasserrettungsmitteln in den Normen festgeschrieben [14]. Neben der Nutzung des Mobiltelefons zur Faxüber-tragung des 12-Kanal-EKGs, wie an unserem Standort praktiziert, kann durch weitere Direktanmeldung der Patienten im Arzt-zu-Arzt-Gespräch eine zusätz-liche Optimierung der innerklinischen Abläufe bei der Versorgung von Patienten mit akutem Myokardinfarkt erreicht werden [7].…”

“…In den EU-Normen findet sich die Forderung nach einem Set für die Notfalltracheotomie [14]. Diese Technik gilt gemeinhin nur als ultima ratio bei vollständiger Verlegung der Atemwege, Unmöglichkeit der Maskenbeatmung, Intubation oder Atemwegssicherung mit anderen Verfahren.…”

“…In der EU-Norm für den Krankenkraftwagentyp C ist ein Kapnometer enthalten [14], der Einsatz der Kapnometrie findet sich beispielsweise auch bei den Empfehlungen zur Erstversorgung des Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma bei Mehrfachverletzungen [18]. Nur ein geringer Anteil der Standorte verfügt bereits über Möglichkeiten der sekundären Tubuslagekontrolle, die Hälfte der befragten Standorte plant hier (noch) keine Beschaffung.…”