Mit Hilfe eines einfachen empirischen Paarpotentialansatzes ist es gelungen, die relative Stabilitait der NaCl-und CsC1-Struktur der Alkalihalogenidkristalle zu erklilren. Im Sinne der hier entwickelten Vorstellungen ist eine explizite Beriicksichtigung der Mehrk8rperwechselwirkungen nicht notwendig, weil diese infolge ihrer Kleinheit oder ihrer Strukturunempfindlichkeit vom effektiven Paarpotential absorbiert werden k8nnen. Als empirisch beste Form des Kohllsionspotentials ergab sich ein Ausdruck. der als ein Hybrid eines Born-Mayer-Potentials und eines generalisierten Morse-Potentials betrachtet werden kann. Entscheidend Nr die relative Stabilitiit ist eine Reduktion der Madelungschen Energie und eine entsprechende Kompensation durch einen kovalenten Term, die durch die Parameter zfff. die effektive Ionizitat, und a, die Reichweite der attraktiven nichtionischen Wechselwirkung, gesteuert wird. Es ist gelungen, mit einem einzigen Parameterpaar = 494, a = 1,2 die relative Stabilitfit aller Alkalihalogenide luckenlos zu bewhreiben.Using a simple empirical pair potential it was possible to explain the relative stability of the NaCl and CsCl structures of the alkali halide crystals. Following the presented development it is not nemsary to consider many body interactions explicitely since these may be absorbed by the pair potential as long as they are small or insensitive to structure. The best empirical fit to the cohesive potential was obtained with an expression which may beconsidered a hybrid ofthe Born-Mayer potential and ageneralized Morse potential. Thereduction ofthe Madelung energy and the corresponding compensation by a covalent term which are controlled by Zlff. the parameter for the effective ionicity, and a, the extension parameter of the non-ionic attractive interaction, are crucial for the relative stability. With the single parameter pair zfff = 0.94, a = 1.2 it was possible to describe the relative stability of all alkali halides.
EinfrihrungMit Awnahme von CsCl, CsBr und CsI kristallisieren die Alkalihalogenide bei 1 atm-Druck und 300°K in der NaCloder Bl-Struktur. Bekanntlich ist in der Bl-Struktur jedes herausgegriffene Ion von 6 niichsten Nachbarn umgeben, wahrend bei der CsCl-oder B2-Struktur, in der die drei genannten Cs-Verbindungen kristallisieren, die Koordination 8 auftritt. Infolge der dichteren Packung der B2-Struktur erwartet man bei Druckerhbhung einen Obergang von B 1 nach B 2. Unter den bisherigen Versuchsbedingungen wurden diese Uberginge bei den K-und Rb-Halogeniden beobachtet, und m a r bei KCl, KBr und KI im Bereich von 20 kbar, und bei RbCl, RbBr und RbI im Bereich von 5 kbar. Die empirische Paartheorie von Born und M a y er [ 13 und Huggins [2] kann die relative Stabilitiit der Cs-Verbindungen nicht, und die Phasenubergiinge der K-und Rb-Halogenide nur qualitativ erkliiren, obwohl die Kohiisionsenergien dieser Verbindungen recht gut beschrieben werden. In einer theoretischen Abhandlung uber Ionenkristalle hat Lbw din [3] darauf hingewiesen, daD bestimmte Anteile des Kohiisionspo...